Ausstellung in Bad Neuenahr Volksbank Rhein-Ahr-Eifel zeigt "Helmut Schmidt in Dur und moll"

BAD NEUENAHR · Wenige Wochen nach seinem ersten Todestag und zu Beginn seines 99. Geburtsjahres würdigt die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel einen großen Politiker mit einer satirischen Biografie in ihrer Hauptgeschäftsstelle in Bad Neuenahr.

 Ausstellungseröffnung in Bad Neuenahr: (von links) Andrea Nahles, Helmut Schmidt, Elmar Schmitz, Sascha Monschauer und Markus Müller.

Ausstellungseröffnung in Bad Neuenahr: (von links) Andrea Nahles, Helmut Schmidt, Elmar Schmitz, Sascha Monschauer und Markus Müller.

Foto: Martin Gausmann

„Helmut Schmidt in Dur und moll“ heißt die Ausstellung, die gemeinsam von Volksbank- Vorstand Elmar Schmitz und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles eröffnet wurde.

Wobei Schmitz bekannte: „Ich war nie Mitglied einer Partei, Zeit meines Lebens aber ein Verehrer von Helmut Schmidt.“ Und Nahles erklärte, dass es vom Ort der Ausstellung nur einen Katzensprung bis zu Schmidts einstiger Wirkungsstätte sei, denn während seiner Kanzlerschaft war Bonn noch Bundeshauptstadt. Diese zu eröffnen, sei ihr „Ehre und Vergnügen zugleich“.

Der Titel der Ausstellung, die von Helmut Schmidt aus Kirchsahr, früherer Chefredakteur der SPD-Pressedienste, kuratiert wurde und die im vergangenen Jahr in Goslar Premiere hatte, ist eine Anspielung auf den leidenschaftlichen Klavierspieler Helmut Schmidt sowie auf seine turbulenten Zeiten als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Verteidigungsminister, Wirtschafts- und Finanzminister und schließlich als Kanzler von 1974 bis 1982.

Ausstellung: "Helmut Schmidt in Dur und moll"
24 Bilder

Ausstellung: "Helmut Schmidt in Dur und moll"

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Seine Verdienste „für unser Land und die SPD sind nicht unumstritten“, sagte Nahles. „Harmonie und Dissonanz, Dur und moll, beides schimmert durch.“ Die SPD-Politikerin nannte in diesem Zusammenhang den Nato-Doppelbeschluss, den „Krieg gegen die RAF“, aber auch Schmidts Meriten bei der Flutkatastrophe in Hamburg 1962.

Und beim Betrachten der Ausstellung sagte Nahles, die aus Weiler bei Mayen stammt: „Helmut Schmidt konnte herzhaft lachen über die Werke, die wir hier sehen, auch wenn er seit seinem Eintritt in die Bundespolitik von Karikaturisten nicht geschont wurde.“ Karikaturen seien für den, den es trifft, eine Art Ritterschlag.

Die Werke seien ironisch, spöttisch, sarkastisch und öffneten dem Betrachter lustige oder kritische Blicke auf die Person, um die es geht. Um Helmut Schmidt's Weitsicht, seine Gradlinigkeit, sein Geraderücken von einfachen Wahrheiten und nicht zuletzt auch „seine legendäre Schnauze“.

Von seinem Einstieg in die Bundespolitik 1968 bis zu seinem Tod 2015 begleiteten internationale Karikaturisten den politischen Weg von Helmut Schmidt. 70 dieser Exponate sind großformatig in der Hauptstelle der Volksbank bis Mittwoch, 8. Februar, während der Öffnungszeiten zu sehen.

An der Vernissage am Mittwochabend nahmen 140 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft teil. Für den Alt-Kanzler Schmidt wäre es ein Graus gewesen: Weit und breit gab es keinen Aschenbecher in Reichweite.

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