Bilanz der Volksbank Volksbank Rhein-Ahr-Eifel schüttet eine Million Euro Dividende aus

Kreis Ahrweiler · Vertreter des Geldinstituts kommen zur Versammlung im Bad Neuenahrer Kurhaus zusammen. Sie repräsentieren mehr als 95.000 Mitglieder der Genossenschaftsbank.

Vor dem Plenum der Vertreterversammlung im Bad Neuenahrer Kurhaus: (von links) Markus Müller, Franz-Josef Jax, Sascha Monschauer, Elmar Schmitz und Rudolf Mies.

Vor dem Plenum der Vertreterversammlung im Bad Neuenahrer Kurhaus: (von links) Markus Müller, Franz-Josef Jax, Sascha Monschauer, Elmar Schmitz und Rudolf Mies.

Foto: Martin Gausmann

Die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem „zufriedenstellenden Ergebnis“ abgeschlossen. Geprägt war es von der Verschmelzung mit der ehemaligen Volksbank Mülheim-Kärlich, der Eröffnung des neu- und umgebauten Verwaltungssitzes Mayen und Anpassungen im Filialnetz. Über die Details berichtete der Vorstandsvorsitzende Elmar Schmitz gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Sascha Monschauer und Markus Müller am Donnerstagabend im Bad Neuenahrer Kurhaus der Vertreterversammlung. Diese ist der Souverän der Genossenschaftsbank.

291 Delegierte beschlossen dabei den Jahresabschluss der Bank sowie die Gewinnverwendung und wählten den Aufsichtsrat sowie die Regionalbeiräte. Darüber hinaus votierten sie für die Ausschüttung einer Dividende von fünf Prozent an die mehr als 95 000 Mitglieder, was mehr als einer Million Euro entspricht. Geleitet wurde die Versammlung vom Aufsichtsratsvorsitzenden Rudolf Mies aus Mayschoß.

Anlässlich des 200. Geburtstags von Friedrich Wilhelm Raiffeisen erläuterte Elmar Schmitz vor dem Plenum, welche Gedanken hinter der Genossenschaftsidee bis heute stecken. „Bei dem Motto 'Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele' geht es darum, Vertrauen in die eigene Kraft und Möglichkeiten zu haben, Verantwortung wahrzunehmen und die Kraft der Gemeinschaft zu nutzen.“ Die ersten Genossenschaften seien damals als „zarte Pflänzchen in größter wirtschaftlicher Not“ entstanden. Heute seien sie zu einem „starken Baum“ geworden, so der Vorstandsvorsitzende.

Bilanzsumme wuchs 2017

Weltweit gibt es aktuell 900.000 Genossenschaften mit rund einer Milliarde Mitglieder, die mehr als 100 Millionen Arbeitsplätze stellen. Allein in Deutschland existieren mehr als 8000 Genossenschaften mit 22,6 Millionen Mitgliedern. Alle gehen auf den Westerwälder Raiffeisen, der mit der Remagener Apothekerstochter Emelie Storck verheiratet war, zurück.

Im Fokus der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel stehe, so betonte Elmar Schmitz, die Förderung der Mitglieder und der Region, in der sie verwurzelt sei. So habe die Genossenschaftsbank in 2017 knapp 800 000 Euro an Spenden- und Sponsoring-Geldern in ihre Heimat zurückgegeben. Hinzu kämen der „Zukunftspreis Heimat“, der jährlich mit 25 000 Euro Preisgeld dotiert sei. „Es ist wichtig, dass wir unsere Genossenschaft und die damit verbundene Wertekultur im Sinne unserer Mitglieder erhalten, sie gleichzeitig aber immer wieder an die Erfordernisse der Zeit anpassen“, betonte Schmitz. Dazu gehöre auch, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. 2017 habe die Bank zum Beispiel die digitale Spendenplattform „Viele schaffen mehr“ ins Leben gerufen. Über dieses Forum können Vereine und Bürger aus der Region Spenden für ihr Herzensprojekt akquirieren.

Für das Geschäftsjahr 2017 sprach der Vorstand von einem „zufriedenstellenden Ergebnis“. Die Bilanzsumme wuchs, auch bedingt durch die Fusion mit der Volksbank Mülheim-Kärlich, auf 2,58 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr konnte die Bank knapp 3600 neue Kunden und knapp 3000 neue Mitglieder gewinnen. Von der Volksbank Mülheim-Kärlich kamen weitere 3288 Mitglieder hinzu.

Elektronische Wahl im Internet

Ihr Eigenkapital steigerte die Genossenschaftsbank auf 281 Millionen Euro. Ein Plus gab es auch bei den bilanziellen Kundeneinlagen. Sie stiegen auf 2,04 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2017 stellte die Bank neue Kredite in Höhe von 438 Millionen Euro bereit. Dies trug entscheidend zum Nettowachstum von 7,2 Prozent in diesem Bereich bei. Vergeben wurde das Gros der neuen Kredite an Firmenkunden. Der Privatkundenbereich war durch ein starkes Geschäft mit Baufinanzierungen geprägt. Die Höhe der Ausleihungen lag insgesamt bei 1,61 Milliarden Euro. Das betreute Kundenvolumen betrug im vergangenen Jahr 5,15 Milliarden Euro.

Schmitz warf aber auch einen Blick voraus. Denn im Herbst findet die nächste Vertreterwahl statt. Dabei sind alle Mitglieder aufgerufen, ihr Parlament als Souverän der Genossenschaftsbank für eine Amtszeit von vier Jahren zu wählen. Der zuständige Wahlausschuss setzt sich unter anderem aus 15 Mitgliedern der Bank zusammen, die aus den vier Regionalmärkten stammen. Sie wurden im Rahmen der Vertreterversammlung ebenfalls gewählt.

Darüber hinaus haben die Vertreter einer Anpassung der Wahlordnung zugestimmt. Damit hat die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel die rechtliche Voraussetzung dafür geschaffen, ihren Mitgliedern – neben der Präsenz- und Briefwahl – auch die Möglichkeit zur elektronischen Wahl im Internet anzubieten.

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