Kommentar Verlässliche Zahlen nötig

Dass die Kaufkraft der in Bad Neuenahr-Ahrweiler lebenden Bevölkerung in den vergangenen Jahren nicht gerade unerheblich gesunken sein soll, überrascht. Angeblich von 107 auf 104 Punkte.

Diese im Einzelhandels- und Zentrenkonzept dargelegten Zahlen dürften mit größter Vorsicht zu genießen sein. Denn die Industrie- und Handelskammer kommt zu völlig anderen Werten. Über 161 Millionen Euro verfügen danach die Kreisstädter an Kaufkraft, pro Kopf und Jahr über 6013 Euro, die dem Einzelhandel zufließen.

Im Stadtkonzept ist von einem Potenzial von 154 Millionen und 5496 Euro pro Kopf für den Einzelhandel die Rede. Nach den IHK-Daten liegt Bad Neuenahr-Ahrweiler hinsichtlich der Kaufkraft mit 6,3 Punkten über dem Bundesdurchschnitt (= 100), im Einzelhandelskonzept mit lediglich vier Punkten.

Die Einzelhandelszentralität wird bei der IHK nicht zuletzt wegen der hohen Gästezahlen in der Kreisstadt mit satten und sehr glaubhaften 171,8 angegeben, der Bundesdurchschnitt liegt bei 100. Alleine mit unterschiedlichen Mess- und Erfassungsmethoden dürften die gravierend weit auseinander liegenden Zahlen kaum zu erklären sein.

Wenn das Konzept der städtebaulichen Steuerung und Entwicklung - und Investoren als wichtiges Markt- und Standortanalyseinstrument - dienen soll, dann wären eindeutige und verlässliche Zahlen angebracht.

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