BBS-„Abschlussprüfung“ Und den Profi-Köchen schmeckte es

BAD NEUENAHR · Mit viel Teamarbeit und professioneller Vorbereitung durften sich acht Schülerinnen der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr als Profi-Köche versuchen. Die Gäste waren begeistert von der Kreativität der jungen Frauen.

 Stolz präsentierten die Teilnehmerinnen der Abschlussprüfung ihre Urkunden. FOTO: GAUSMANN

Stolz präsentierten die Teilnehmerinnen der Abschlussprüfung ihre Urkunden. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Aus dem Stand heraus ein Menü kreieren, das den kritischen Blicken und Gaumen von Profis standhält: Das ist acht Schülerinnen der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr gelungen. Beim gemeinsamen Abendessen mit Fachleuten, geladenen Gästen und Sponsoren in Steinheuers Restaurant Zur Alten Post in Heppingen konnten die Anfänger Punkte für sich verbuchen und Preise in Gestalt von Bargeld mit nach Hause nehmen.

80 Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Sozialassistenz und der Berufsfachschule „Hauswirtschaft und Sozialwesen“ waren zum Mitmachen eingeladen. Zehn junge Frauen erklärten sich zu dem Abenteuer bereit, acht nahmen an der „Abschlussprüfung“ in Steinheuers Profi-Küche teil. In Zweier-Teams kochten sie ihre Drei-Gang-Menüs in der festgesetzten Zeit von vier Stunden.

Aus den vier Menüs mit regionalen Zutaten entwickelte schließlich Hans Stefan Steinheuer mit seinem Team ein Drei-Gang-Menü für 35 Personen, das bei der abschließenden Feier auf den Tisch kam. Dabei durften die Koch-Neulinge es sich gut gehen lassen und in ihren Stühlen zurücklehnen. „Wir wollten ihnen nicht zumuten, gleich für so viele Gäste ein Essen auf den Tisch zuzubereiten“, begründete Steinheuer diese Regelung.

Laacher-See-Felchen sollten zu einer Vorspeise verarbeitet werden, als Hauptgang stand Eifler Rehrücken auf dem Programm und zum Abschluss ein Dessert mit Äpfeln, Birnen und Quitten vom Escher Obsthof Kießling.

Für die Gäste gab es schließlich zwei Vorspeisen: Suppe vom Laacher-See-Felchen und gebratene Felchen auf „Kartoffelgeröste“ mit Feldsalat und Walnüssen. Der Rehrücken wurde als Medaillons „Wiener Art“ mit Rosenkohl und Petersilienkartoffeln gereicht. Und zum Dessert lagen Crèpes mit Birnen und karamellisierten Apfelringen mit Zimtparfait und Vanillesoße auf dem Teller. Weißburgunder und Frühburgunder von Brogsitter begleiteten die Gänge. Die Gäste waren begeistert von der Kreativität der jungen Frauen.

Die sahen die Sache eher nüchtern: „Es war aufregend, hat aber viel Spaß gemacht“, sagte eine Teilnehmerin. „Viel Teamarbeit war dabei, aber alle waren von professionellen Coaches gut vorbereitet“, erinnerte sich eine andere. Vorbereitet hatten die Schülerinnen ihre Menüs zunächst in der Schule und teils auch zu Hause, die Praxis wurde schließlich in verschiedenen Profi-Küchen unter Anleitung der jeweiligen Chefs erprobt.

Die Idee zu dem neuen Wettbewerb kam von Hans Stefan Steinheuer, der seine Kollegen vom Köchemarkt zum Mitmachen animiert hatte. Es sollte ein „Tag der Ahrtal Küche“ werden unter dem Motto „Jugend schmeckt Heimat“. Konkurrenz zum Club der Köche solle der Wettbewerb nicht sein, sagte Steinheuer. Und er sei weit entfernt vom Max-Maier-Pokal, an dem sich Auszubildende im dritten Jahr beteiligten. Dennoch hatten die Initiatoren auch Interesse daran, junge Menschen für den Koch-Beruf zu motivieren. Ob das gelungen ist, wird sich herausstellen; zunächst waren die 17- bis 19-Jährigen froh, diese ungewöhnliche Prüfung bestanden zu haben.

Sieger war das Team mit Franziska Schöbel und Alexandra Palm. Platz zwei ging an Christina Frank und Celine Dahm, und auf Platz drei kamen die Teams Rebecca Lehmberg und Lara Halfmann sowie Jennifer Groß und Nina Klünter. In der Jury saßen Hans Stefan Steinheuer und Stefan Krupp von Brogsitters Sanct Peter. Er lobte die jungen Köchinnen: „Es waren tolle Teams, haben konzentriert gekocht und waren gut organisiert.“

Der Wettbewerb war eine Premiere. Steinheuer und seine Mitstreiter möchten ihn jährlich etablieren. Mitstreiter sind Hauke Metzler, Roger Müller, Markus Bitzen, Jean-Marie Dumaine, Lothar Freudenreich und Wolfgang Steinheuer sowie Lothar Lindner und Manfred Gangnus.

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