Weinmarkt in Ahrweiler Trotz Hitze waren Rotweine gefragt

AHRWEILER · Die Ahrweiler Weinwochen gingen auf dem Marktplatz in die zweite Runde. Die Gäste konnten unter 150 Weinen und Sekten wählen. Spätsommerliches Wetter sorgte für großen Zuspruch.

 Proppenvoll präsentiert sich der Ahrweiler Marktplatz: Live-Musik und die Winzerstände locken Tausende von Besuchern an. GAUSMANN

Proppenvoll präsentiert sich der Ahrweiler Marktplatz: Live-Musik und die Winzerstände locken Tausende von Besuchern an. GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Das zweite Wochenende der Ahrweiler Weinwochen stand im Zeichen des Weinmarktes. Und erneut lockte, wie schon beim Winzerfest, herrliches Spätsommerwetter auf den Marktplatz. Das war sicher Grund dafür, dass es in diesem Jahr besonders voll war. Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke sind eigentlich nicht die Bedingungen für Rotwein. Beim Weinmarkt zeigte sich sehr zur Freude der Winzer aber ein ganz anderes Bild.

Aus dem üppigen Angebot mit mehr als 150 Weinen und Sekten, die die acht Winzerbetriebe und Genossenschaften, die auf dem Markt ihre Stände bestückt hatten, anboten, wählten viele Gäste die Spät- oder Frühburgunder aus. Gerechnet hatte mit dieser Nachfrage kaum jemand. „Es wird wesentlich mehr Rotwein verlangt, als gedacht“, war nicht nur am Stand von Winzer Stefan Kurth zu hören.

Dass trotz der hohen Temperaturen mehr Wasser als Wein getrunken wurde, war auch nicht der Fall. „Natürlich sind es die hellen und kühlen Weine, vor allem der Blanc de Noir, die die Renner sind“, so Kurth. Dennoch sei man positiv überrascht, auch vom Mix des Publikums. Alle Altersschichten waren vertreten, dazu viele Ahrtaler und ebenso jede Menge Tagesbesucher oder Touristen. Schon am Freitagabend war der Markt wesentlich voller als in den Jahren zuvor und ließ auf ein erfolgreiches Wochenende hoffen.

„Vielleicht liegt es auch daran, dass gerade die Touristen das Verlangen nach roten Weinen haben“, mutmaßte Marko Dejanovic. Schließlich werbe man mit dem Begriff der Rotweinmetropole. Dejanovic verkaufte am Stand der Walporzheimer Weinmanufaktur zeitweise mehr halbtrockenen Spätburgunder als weiße Weine. Wobei sich die Nachfrage auf die Getränke aus den unteren Preisklassen konzentrierte. 13 Euro musste man zumeist für die günstigste Flasche ausgeben, das war im Schnitt ein Euro mehr als im Vorjahr.

Natürlich waren sämtliche Weine und Sekte auch im Glas zu haben. Und das ist ein Grund dafür, dass es auch immer wieder Gäste zum Weinmarkt zieht, die hier und da probieren, ehe sie sich für einen größeren Einkauf beim Winzer entscheiden. Allerdings war die Zahl derer wohl aufgrund der Hitze in diesem Jahr begrenzt. „Kaum jemand fragt nach Details zu den Weinen oder lässt sich beraten“, stellten die Winzer unisono fest.

Und auch die hochpreisigen, guten Tropfen waren kaum gefragt. „Obwohl, wenn der Wein angeboten wird, wird er auch hin und wieder verlangt“, so die Feststellung beim Weingut Peter Kriechel. Dort war der Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder mit Goldkapsel als Flasche für 40 Euro zu haben. „Dafür geht der erste Federweißer umso besser“, stellte Anja Heuser am Stand des Ahrweiler Winzervereins fest. Nicht alle Winzer boten die frische Spezialität an.

Unterm Strich waren die Gastgeber mit dem Weinmarkt sehr zufrieden. Ahrweilers Burgundia Irena Schmitz hatte das zweite Weinwochenende eröffnet, spätestens mit Einbruch der Dunkelheit kamen dann die, die einfach nur feiern wollten und beste Partystimmung verbreiteten. Die Band „Noble Composition“ sorgte schnell für eine volle Tanzfläche. Und auch beim Auftritt von „Skybagg“ am Samstag wurde geschwoft, zumal die Brohltaler jede Menge kölsche Stimmungsmusik im Repertoire hatten und die Gäste zum Mitsingen animierten.

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