Unfall beim Maibaum-Aufstellen Trauerflor für den verunglückten Nierendorfer Jungen

BAD NEUENAHR · Zwei Wochen nach dem tödlichen Unfall beim Aufstellen eines Maibaums in Nierendorf sind in Bad Neuenahr die Maibäume aufgestellt worden. Die Bürgergesellschaften erinnern an den verunglückten Nierendorfer Jungen.

Im vergangenen Jahr wurde aus der Not eine Tugend gemacht, diesmal war es schon ein tolles Fest zur Begrüßung des Wonnemonats: das Aufstellen des Bad Neuenahrer Maibaums. Dabei ließen die drei Bad Neuenahrer Bürgergesellschaften aus Hemmessen, Wadenheim und Beul erneut einen Gemeinschaftsbaum aufstellen. Was noch vor zwei Jahren in dreifacher Ausfertigung geschah, nämlich ein Baum in jedem der Ortsteile, ist nun zusammengewachsen.

Die Bürger und Mitglieder der Gesellschaften akzeptierten es, wie der Besuch beim Aufstellen des Baumes zeigte. An die 500 Schaulustige mögen es gewesen sein, vermutete Wilfried Angsten, der der eigens gegründeten Maibaumgesellschaft als Geschäftsführer vorsteht.

Wie im vergangenen Jahr steht der rund 30 Meter lange Koloss im Maibaumloch der Beuler Bürger an der Mittelstraße. Dort soll er zumindest noch bis zum Jahr der Landesgartenschau 2022 seinen Platz haben. Der Baum stammt selbstredend aus dem Neuenahrer Bösch. Beim Abholen unterstützten die Heimersheimer Junggesellen ihre Nachbarn und beförderten den Baum aus dem Wald ans Maibaumloch, wo ihn ein Kran sicher aufsetzte.

Um den Schmuck hatte sich die Offene Kinder- und Jugendarbeit der Kreisstadt gekümmert. Die Kinder und Jugendlichen hatten drei Glocken aus Tannenzweigen geflochten, für jeden Stadtteil eine, die mit bunten Bändern in den entsprechenden Farben der Stadtteile versehen wurden. So konnte der Nachwuchs in seinem Projekt auch etwas über Zusammensetzung und Entstehung von Bad Neuenahr lernen.

Aufgehangen wurden die Glocken an einem Maibaumkranz, den Frauen aller drei Bürgergesellschaften gefertigt hatten. zudem trägt der Baum einen Trauerflor. Damit erinnern die Gesellschaften an den jungen Nierendorfer, der vor zwei Wochen beim Maibaumaufstellen ums Leben kam.

Unter den wachsamen Augen der Bürgergesellschaftsvorsitzenden Frank Jeub und Wilfried Sommer sowie der stellvertretenden Hemmessener Vorsitzenden, Elke Hersel, ging es am Samstagnachmittag im Beisein des Kreisstadt-Beigeordneten Hans-Jürgen Juchem und des Kreisbeigeordneten Horst Gies für den wuchtigen Maibaum in die Höhe.

Kaum stand der Baum, startete am Beuler Festplatz die erste Open-Air-Party des Frühlings. Die Gäste feierten bei mäßig warmen Temperaturen bis spät in den Samstagabend hinein, ließen sich Wein, Bier, Gulaschsuppe oder Forellenfilets auf Schwarzbrot schmecken. Schnell war die imaginäre Tanzfläche eröffnet, für den richtigen Ton sorgten die „Steiner Zwei“ aus dem Westerwald. Da kam richtig Stimmung auf.

„Den komplette Erlös dieses Festes werden wir in die Feiern zum Maibaumstellen des kommenden Jahres investieren“, machte Wilfried Angsten klar, dass sich Baum und Fest etablieren sollen. Und da es im kommenden Jahr der dritte gemeinsame Baum sein wird, ist klar, dass es fortan Tradition sein wird.

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