Motorsport im Ahrtal Trailfahrer suchen Trainingsgelände

BAD NEUENAHR · Die Trialfahrer des AAC Bad Neuenahr suchen ein Trainingsgelände. Sie zeigten sich mit einer Präsentation beim Kartslalom ihres Clubs von ihrer besten Seite.

 Trialvorführung von Sven Kaiser vom AAC.

Trialvorführung von Sven Kaiser vom AAC.

Foto: Martin Gausmann

Trials sind Geschicklichkeitsfahrten in schwerem Gelände. Unternimmt man diese mit dem Motorrad, kommt es in erster Linie darauf an, nicht mit dem Fuß abzusetzen. Gefahrene Zeiten spielen höchstens untergeordnete Rollen. Beim Ahr-Automobil-Club (AAC) Bad Neuenahr gibt es seit rund zwei Jahren eine Trialabteilung, die sich am Rande des Kartslaloms auf dem Parkplatz am Apollinarisstadion präsentierte. Da ging es dann mit den leichten Motorrädern, die übrigens keinen Sitz haben, über Berge von Paletten auf einen kleinen Lastwagen und an der anderen Seite wieder runter.

Für die drei jugendlichen Piloten des Clubs waren dies eher kleine Hindernisse, den Trialfahrern kann eigentlich kein Hindernis groß genug sein, um es mit dem Motorrad zu bezwingen. An einem richtig großen Hindernis aber beißt sich die kleine Gruppe seit Jahren die Zähne aus: es ist einfach kein Trainingsgelände zu finden. Alte Gruben, Steinbrüche, Fabrikgelände oder Hallen, vieles hat der AAC-Trial-Referent Frank Kaiser schon gesucht und gefunden, nur noch niemanden, der bereit ist, die jungen Sportlerinnen und Sportler aufzunehmen. Es scheiterte bislang immer an Eigentümern, Behörden oder Naturschützern. Also fahren die Sportler zum Training teilweise bis nach Aachen.

Lösung in Sichtweite

Jetzt scheint eine Lösung zumindest in Sichtweite, wie der AAC-Vorsitzende Alexander Ziob sagte. Es gebe sogar drei verschiedene Varianten. Unter Dach und Fach sei noch keine, aber die Chancen, bald eine Trainingsmöglichkeit zu haben, seien nicht schlecht. Die wohl einfachste Lösung ist der Offroadpark am Nürburgring. Hier aber sind die Kosten enorm. Das Gelände ist in gewerblicher Nutzung, es muss zu jedem Training Personal vom Betreiber da sein, und auch ein Krankenwagen ist immer vor Ort. „Mehr als 300 Euro an Kosten kommen da pro Training zusammen“, so Ziob, der derzeit Gespräche mit dem ADAC und dem Nürburgring führt.

Noch gibt es keine Lösung, der Verein alleine kann sich das jedenfalls nicht leisten. Im Gespräch ist aber auch ein alter Steinbruch bei Wassenach. Hier sind die Verhandlungen mit Gemeinderat und Ortsbürgermeister schon sehr weit und zielführend fortgeschritten. Dritter möglicher Trainingsort ist ein Gelände einer Keramikfirma im Gelsdorfer Industriegebiet. Hier wird zumindest noch ein Lärmschutzgutachten verlangt. „Das ist aber kein Problem“, so Ziob, der hofft, bis August eine Lösung gefunden zu haben.

Kartpiloten weit fortgeschritten

Kein Lärmschutzgutachten benötigt man für einen Kartslalom. „Obwohl die Dinger doch wesentlich lauter sind, als die Trial-Maschinen“, so der Vorsitzende. Und während sich die Trialabteilung erst allmählich entwickelt, sind die Kartpiloten beim AAC weit fortgeschritten. 120 Kinder von acht bis 18 Jahren waren am Neuenahrer Stadion dabei, als es auf den rund 240 Meter langen Kurs ging. Knapp zwei Dutzend Kinder fahren für den AAC und versuchten, eine möglichst gute Platzierung in den beiden Wertungsläufen zu erzielen. Denn auf die besten warten die Endläufe und danach möglicherweise noch Südwest-, Rheinland-Pfalz- und Deutsche Meisterschaften. Einer der Neuenahrer Kandidaten für höhere Platzierungen könnte Marc Heimermann sein. Er gewann seine Altersklasse souverän, was das Trainerteam des AAC um Rainer Krupp entsprechend freute.

Während der Nachwuchs seine Runden um die rund 200 Pylonen drehte und dafür jeweils eine gute halbe Minute benötigte, war rund um den Parcours einige riesige Helferschar im Einsatz, damit alles reibungslos funktionierte. „Da werden auch die Eltern mit eingespannt“, so Ziob. Er selbst war in Doppelfunktion tätig, nämlich als AAC-Vorsitzender und als ADAC-Obmann, der die Karts stellte und schaute, ob alles mit rechten Dingen zugeht.

Zion war zufrieden, auch wegen der großen Helferschar. Das ist beim AAC aber auch nicht mehr selbstverständlich. „Den traditionellen Nachtslalom haben wir mittlerweile aus unserem Programm nehmen müssen, weil es gerade zum Ende mitten in der Nacht kaum noch Helfer gab“, so der Vorsitzende.

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