Konzert des Männer- und Frauenchors Bad Neuenahr Tenor Johannes Kalpers gewinnt die Herzen in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Eine besinnliche und gleichzeitig fröhliche Zeit im Zeichen des Advents schenkte der Bad Neuenahrer Männer- und Frauenchor am Sonntagnachmittag einem großen Publikum in der Rosenkranzkirche.

 Der Männer- und Frauenchor Bad Neuenahr mit Tenor Johannes Kalpers (vorne) bei seinem vorweihnachtlichen Konzert.

Der Männer- und Frauenchor Bad Neuenahr mit Tenor Johannes Kalpers (vorne) bei seinem vorweihnachtlichen Konzert.

Foto: Martin Gausmann

Dabei gewann der Tenor Johannes Kalpers schnell die Herzen seiner Zuhörer mit seinem „Ave Maria“ von Franz Schubert. Kalpers ist in Koblenz geboren und lebt im Westerwald. Erstaunliche Harmonie kennzeichnete die Stücke, die er gemeinsam mit dem Chor vortrug.

Mit überragendem Spiel begeisterte die Flötistin Britta Bauer. Sie hat am Are in der Kreisstadt ihr Abitur gemacht und ist jetzt Dozentin für Querflöte in Salzburg. Immer wieder klangvoll mit perlendem Spiel und dabei einfühlsam in der Begleitung fügte sich der aus Moskau stammende Pianist Dmitrij Koscheew in das Konzert ein, das sich über eine und dreiviertel Stunden erstreckte. Am Ende sang das Publikum begeistert das gemeinsame Lied „Menschen, die ihr wart verloren“ mit.

Die vorgetragenen Stücke stammten oft aus jüngerer Zeit. Dabei fiel der dritte Satz aus dem Flötenkonzert d-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), Musik aus der Zeit des Rokoko, dank der frischen, fröhlichen Interpretation durch Bauer überhaupt nicht aus dem Rahmen. Ähnlich das von Kalpers vorgetragene Adventslied „Maria durch ein Dornwald ging“ das im Jahre 1850 entstanden ist. Lieder und Stücke aus Oper und Film waren eingefügt.

Zusammen mit Kalpers intonierte der Chor „Christrose“ des Östrreichers Robert Stolz (1880- 1975), der eine lange Schaffensphase vorweisen kann. Als Zuhörer hatte man den Eindruck, dass sich vor allem der Chor von Vortrag zu Vortrag steigerte. Eingebunden waren sehr gut vorgetragene, heiter-besinnliche Texte, oft von Erich Kästner (1899-1974). Etwa das moderne Märchen von Kindern einer armen Familie, die im Kleiderschrank schliefen, sich die Weihnachtsgeschenke an die Wand malten und den Gänsebraten vorstellten. Dann kam die Familie zu Geld und musste am Ende feststellen: „Reichtum schadet der Heiterkeit.“

Nach dem biblischen Text vorgetragen wurden die Begebenheiten um die Geburt Jesu von der Volkszählung, zu der Josef und Maria aufbrechen, den Hirten auf dem Felde und den Engeln, die ihnen bekunden: „Heute ist euch der Retter geboren.“ So entstand im Laufe des Konzerts ein großer Bogen bis zur Geburt Jesu. Liedern und Texten folgte oft meditative Musik, die zum Innehalten anregte. Nur schade, dass das Publikum nach jedem der insgesamt 28 Teile der gesamten Darbietung applaudierte und damit Stille und Sammlung schnell wegwischte. Das „Festliche Konzert zur Weihnachtszeit“ stand unter Gesamtleitung von Jürgen Rieser.

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