Studie soll weiterhelfen Stadtrat beschäftigt sich mit frei werdenden Bundeswehr-Grundstücken

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Seit Oktober 2011 steht fest, dass der Bundeswehrstandort Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgegeben wird. Gleich drei große Grundstücke sind davon betroffen und werden bis Ende 2014 beziehungsweise 2018 verwaist sein. Am Donnerstagabend beschäftigte sich der Stadtrat mit etwaigen Nachfolgenutzungen.

In erster Linie ist es das fast 38.000 Quadratmeter große, mit mehreren bis zu sechsgeschossigen Bürogebäuden versehene an der Heerstraße gelegene Areal, auf dem sich derzeit noch die Ahrtalkaserne befindet. Es ist als Filetgrundstück hinsichtlich der späteren Nutzung von besonderer Bedeutung.

Aber auch an der Unterstraße sowie an der Hauptstraße in sehr zentraler Lage befinden sich zwei von der Bundeswehr genutzte bebaute Flächen, die in eine neue Zukunft geführt werden sollen. 3200 und 2800 Quadratmeter sind sie groß.

Militärisch genutzte Liegenschaften sind zunächst dem Planungsrecht der Stadt entzogen. Nach dem Abzug der Bundeswehr ändert sich das jedoch. Eigner der Grundstücke ist die Bundesrepublik Deutschland. Die Vermarktung übernimmt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA). Sie hat den ausdrücklichen Auftrag, die von der Bundeswehr nicht mehr benötigten Flächen und Gebäude - aus Sicht des Bundes - möglichst wirtschaftlich zu verkaufen, heißt: zu Höchstpreisen zu veräußern.

Die Stadtverwaltung hat bereits erste Voruntersuchungen vorgenommen. Bei der Ahrtalkaserne kommt sie zu dem Ergebnis: "Im Hinblick auf eine mögliche Steuerung des Einzelhandels mit zentrenrelevantem Hauptsortiment gelten für dieses Grundstück die gleichen Voraussetzungen, wie für die übrigen Anrainer der Heerstraße." Die Heerstraße sei bekanntlich durch verschiedene gewerbliche Nutzungen geprägt, wobei der bereits vorhandene Einzelhandel mit zentrenrelevantem Hauptsortiment hieran einen nicht unerheblichen Anteil habe, so die Stadtverwaltung.

Frei wird auch das in der Innenstadt gelegene Dienstgebäude der Bundeswehr an der Hauptstraße, gleich neben der Volksbank-Hauptgeschäftsstelle. Hierzu erklärte die Verwaltung: "Das Grundstück stellt eine sinnvolle Ergänzungsmöglichkeit des Einzelhandels im Hauptgeschäftsbereich von Bad Neuenahr dar." Hingegen könnte sich die Verwaltung für das frei werdende Grundstück Unterstraße 17-19 eine Wohnbebauung vorstellen. Eine Meinung, die gestern Abend auch der Stadtrat teilte.

Um nun die künftige Nutzung dieser wichtigen Grundstücke auf den Weg zu bringen, beschloss der Rat eine Lenkungsgruppe "Konversion" einzurichten. In einer Ideenwerkstatt könnten Nutzungsalternativen entwickelt werden. Auch könnten sich durch Bürgerbeteiligungen interessante Nachnutzungsideen ergeben. In einer Machbarkeitsstudie könnten dann zudem eine Marktanalyse sowie eine allgemeine Analyse der Stärken, Schwächen und Potenziale der Liegenschaften erarbeitet werden.

Unter Konversion sind alle Abläufe zu verstehen, die eine Umwandlung ehemals militärisch genutzter Liegenschaften in eine zivile Folgenutzung bezwecken.

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