Bad Neuenahr-Ahrweiler Spezialeinheit rettet verwirrte Frau von Baukran

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Eine Frau ist in der Nacht auf Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler erst auf einen 30 Meter hohen Baukran geklettert, um dann die Polizei zu Hilfe zu rufen. Die Feuerwehr brauchte dann ebenfalls Hilfe - ihre Leiter war zu kurz.

Die Feuerwehr musste die Frau vom Baukran retten.

Die Feuerwehr musste die Frau vom Baukran retten.

Foto: Ulrich Felsmann

Zu einem ungewöhnlichen nächtlichen Einsatz musste die Feuerwehr Bad Neuenahr unter Leitung von Stadtwehrleiter Marcus Mandt am Dienstag, kurz vor 1 Uhr, ausrücken. Eine psychisch kranke, verwirrte Frau Anfang 50 war auf einen 30 Meter hohen Kran geklettert, mit dem derzeit auf der Baustelle an der Hauptstraße gegenüber der Post einen Neubau errichtet wird. Dort oben in schwindelnder Höhe angekommen, setzte sie sich auf die Kabine des Kranführers und rief die Polizei an, um aus der misslichen Lage befreit zu werden. Als zwei Streifenwagen und zwölf Wehrleute mit der Drehleiter wenig später anrückten, brauchten auch sie Hilfe: Ihnen fehlten zur Rettung der Frau sechs Meter, die Drehleiter war zu kurz.

„Die Frau saß oben auf der Kabine, zum Glück nicht panisch, sondern ganz ruhig. Zwei Kameraden und ein Polizist fuhren im Korb der Drehleiter hoch und sprachen mit ihr, während wir unten die Experten der Höhenrettungstruppe der Feuerwehr Boppard anforderten“, so Mandt im GA-Gespräch. Das erste Vorausfahrzeug aus Boppard war dann auch wegen freier Fahrt auf der A 61 binnen 40 Minuten am Einsatzort. Sofort lösten zwei Profis ihre Kollegen im Korb der Drehleiter ab. Sie sicherten sich selbst und kletterten am Kran mit ihrer Spezialausrüstung mit Seilen und Karabinern hinauf, um auch die Frau mit Gurten zunächst zu sichern und auf die Bergung vorzubereiten.

Schlussendlich seilte sich dann ein Mitglied der achtköpfigen Spezialeinheit mit der Frau aus 30 Metern Höhe ab. Dafür setzten die Wehrleute aus Boppard ein Fahrzeug mit speziellen Containern und der notwendigen Abseilvorrichtung ein. „Mit dem Rettungswagen kam die unverletzte Frau aus der Kreisstadt dann in eine psychiatrische Fachklinik, wo sie stationär aufgenommen wurde. Der Einsatz war um 4 Uhr morgens beendet“, so Mandt, der ohne eine Mütze Schlaf gleich zur Arbeit fuhr.

Denn auch vor dem nächtlichen Einsatz war er mit 25 seiner Männer schon zwischen 21 und 22.30 Uhr unterwegs, um eine vermisste, demente Frau aus Bad Neuenahr im Stadtgebiet bis hinauf zum Trimm-Dich-Pfad zu suchen. Der Einsatz löste sich auf als bekannt wurde, dass die Frau gestürzt war und sich bereits zur Behandlung im Krankenhaus befand.

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