Bad Neuenahrer Kaiser´s steht zum Verkauf Sorge um die Filiale an der Poststraße

BAD NEUENAHR · Das Geschäft in der Innenstadt steht auf der Tengelmann-Veräußerungsliste. Die 20 Mitarbeiter aber auch die Kunden sind verunsichert. Gerade vielen älteren Kunden würde eine wichtige Einkaufsmöglichkeit genommen.

 Nahr Kaisers

Nahr Kaisers

Foto: Martin Gausmann

Die Angst um ihre Jobs geht um bei den Mitarbeitern des Kaiser`s Geschäftes in der Bad Neuenahrer Innenstadt. Die Zukunft der Belegschaft ist unklar, weil es möglicherweise für das Traditionsgeschäft an der Poststraße keine Zukunft mehr geben wird. Seit Dienstagmittag ist klar, dass die Kreisstadt-Filiale verkauft werden soll.

Der Einzelhandelskonzern Tengelmann bietet nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den Konkurrenten und der Gewerkschaft die ersten 102 Filialen zum Verkauf an. Dazu gehört auch das Geschäft in Bad Neuenahr. Betroffen wären dann 20 Mitarbeiter. „Wir versuchen, den Kopf hochzuhalten. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar wir wären, wenn es irgendwie weitergehen würde“, sagte eine Mitarbeiterin dem General-Anzeiger.

„An die Manager von Rewe, Norma und Markant! Wir wollen nicht zum Opfer Eures Machtspiels werden! Zeigen Sie endlich soziale Verantwortung und machen Sie den Weg frei für die Umsetzung der Ministererlaubnis. Ziehen Sie ihre Klagen zurück. Es geht um unsere Arbeitsplätze!“ haben die Mitarbeiter auf einen Zettel geschrieben, der wie ein Appell um Rücksichtnahme im Schaufenster hängt.

Weder die Geschäftsleitung noch die betroffenen Mitarbeiter wollen sich jedoch darüber hinaus öffentlich äußern. Aber nicht nur das Kaiser`s-Personal ist in großer Sorge. Auch die Kunden.

Offen ist, ob wirklich das letzte Wort in Sachen Zerschlagung des Tengelmann-Unternehmens gesprochen ist. Die Gewerkschaft ver.di verwies darauf, dass die Verhandlungen nicht zu Ende seien. Bei einer Zerschlagung der Kaiser`s-Geschäfte stünden bundesweit 15 000 Arbeitsplätze zur Disposition.

Würde der Kaiser`s-Supermarkt an der Poststraße schließen und nicht durch ein anderes Lebensmittelgeschäft ersetzt werden, so käme dies einem Schlag ins Kontor gleich. Das Geschäft gilt als Frequenzbringer in der Fußgängerzone und übt eine Magnetwirkung aus, von der auch andere Einzelhandelsgeschäfte profitieren.

Gerade älteren, nicht mehr mobilen Menschen, würde zudem eine Einkaufsmöglichkeit genommen. „Viele ältere Kunden stehen mit Tränen in den Augen vor uns“, beschreibt eine Kaiser`s-Angestellte die Stimmungslage.

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