Brand in Bad Neuenahr-Ahrweiler Sechs Bewohner retten sich aus Villa

Ramersbach · In Souterrain eines Anwesens in Bad Neuenahr-Ahrweiler Ramersbach ist am Montagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Sechs Menschen konnten sich leicht verletzt ins Freie retten. Die Villa ist nach dem Brand unbewohnbar.

 In Ramersbach hat am Montagmorgen ein Haus gebrannt.

In Ramersbach hat am Montagmorgen ein Haus gebrannt.

Foto: Martin Gausmann

Sirenenalarm am Montagmorgen in der Kreisstadt. „Hausbrand in Ramersbach. Personen in Gefahr“, hatte die Leitstelle Koblenz um 7.55 Uhr gemeldet und die „ganze Kavallerie“ der kreisstädtischen Feuerwehr auf den Plan gerufen. Einsatzziel: eine Villa an der Straße „Auf der Höhe“ in dem zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Höhenort von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

In dem Haus, vor dem an einem Fahnenmast eine russische Flagge wehte, war aus noch ungeklärter Ursache in einem Büro im Souterrain ein Feuer ausgebrochen. Dieses hatte beim Eintreffen der ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr bereits auf Teile des Erdgeschosses übergegriffen.

Zur Zeit der Brandentstehung schliefen die sechs Bewohner noch, wurden durch Rauchgeruch geweckt. Ein 49-jähriger Hausbewohner versuchte zunächst, mit eigenen Mitteln den Brand zu löschen. Das gelang aufgrund der Ausmaße und der intensiven Rauchgase nicht, weshalb er den Rückzug antrat und sich vorerst ins Freie rettete.

Dort stellte der Mann fest, dass sich weitere Familienmitglieder offenbar noch im Haus befanden. Er ging erneut in das komplett verrauchte Gebäude. Polizeisprecher Daniel Höhnen: „Nachdem er sich am Geländer bis ins erste Obergeschoss vorgetastet hatte, fand er im Badezimmer seine beiden Enkel (elf Monate und drei Jahre), mit denen sich die Mutter dort verbarrikadiert hatte.“

Da der Rückweg über das Treppenhaus versperrt und zudem lebensgefährlich war, brachte der Großvater seine Familie über ein Dachfenster und anschließend über das Dach des angrenzenden Wintergartens in Sicherheit. Sie wurden in der schräg gegenüberliegenden städtischen Kindertagesstätte Sausewind vorläufig in Obhut genommen und von Notärzten erstversorgt. Die sechs Bewohner und eine Kita-Mitarbeiterin wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung per Rettungswagen in die Krankenhäuser Bad Neuenahr, Remagen und in eine Bonner Klinik gebracht. Der Rettungsdienst des Roten Kreuzes war samt Kreisorganisationsleiter und Leitendem Notarzt sowie weiteren Medizinern angerückt.

Den Erstangriff gegen die Flammen hatte die Ramersbacher Löschgruppe unternommen, die direkt gegenüber der Villa ihr Gerätehaus hat. Zum Einsatz im Inneren des Gebäudes mit den markanten Glasmalereien kamen Atemschutzträger der Löschzüge aus Ahrweiler und Bad Neuenahr. Für den Außenangriff wurde zudem die Drehleiter aus Bad Neuenahr eingesetzt. „Insgesamt sind 44 Feuerwehrleute aus Ramersbach, Ahrweiler, Bad Neuenahr und Heimersheim mit zwölf Fahrzeugen im Einsatz“, sagte Stadtwehrleiter Marcus Mandt am Brandort dem General-Anzeiger. Um 8.50 Uhr wurde Einsatzleiter Mandt „Feuer aus“ gemeldet. Mit einer Wärmebildkamera wurde dann nach möglichen Glutnestern geforscht, das Gebäude von den Rauchschwaden freigeblasen. „Dennoch ist das Haus die nächste Zeit nicht bewohnbar“, sagte Mandt.

Ortsvorsteher Fritz Langenhorst war neben den Ramersbacher Feuerwehrleuten einer der Ersten an der Einsatzstelle. Noch während der Löscharbeiten nahm er Kontakt mit der Stadtverwaltung auf, um für die vom Brand betroffene Familie eine Bleibe zu organisieren. „Das ist in trockenen Tüchern“, sagte Langenhorst bereits, als die Bewohner von Sanitätern zu den Rettungsfahrzeugen gebracht wurden. „Die Unterbringung wird in der Kernstadt erfolgen“, sagte Langenhorst, denn „die alte Schule, die wir sonst als Ausweichquartier hätten nutzen können, ist derzeit mit zwei Flüchtlingsfamilien belegt“. Für Aufregung bei einigen Ramersbacher Eltern, die den Großeinsatz mitbekommen hatten, sorgte die Rauchentwicklung, denn die Schwaden zogen in Richtung Kindergarten. Sie wollten ihre Kinder nach Hause holen, konnten jedoch von Feuerwehrleuten und Sanitätern überzeugt werden, dass der Verbleib in der Kita sicherer sei, als sich mit Kindern durch den Tross der Einsatzfahrzeuge zu schlängeln und sich so in Gefahr zu bringen.

Die Höhe des entstandenen Sachschadens siedelt die Kripo Mayen im sechsstelligen Euro-Bereich an. Die Brandermittler der Kripo waren vor Ort. Die Ortsdurchfahrt im Zuge der Mayener Straße wurde von der Polizei Bad Neuenahr-Ahrweiler für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt. Der Verkehr wurde durch das Neubaugebiet umgeleitet.

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