Kreiskonzert in Ahrweiler Sechs Chöre füllen das Bürgerzentrum

AHRWEILER · Die Melodien beim Kreis-Chorkonzert haben von Volksweisen und Pop-Evergreens bis hin zu Folk und Gospel gereicht. Sechs Chöre mit insgesamt etwa 250 Sängern präsentierten ihr Können im Helmut-Gies-Bürgerzentrum in Ahrweiler.

Wenn gleich sechs Chöre mit insgesamt etwa 250 Sängern zum Kreis-Chorkonzert laden, dann kann es im Saal auch schon einmal eng werden. Da die Konzerthalle im Kurpark dieses Jahr nicht zur Verfügung steht, haben Günter Nerger, Vorsitzender des Kreis-Chorverbands, und Kreis-Chorleiter Wilfried Schäfer ein adäquates Asyl gefunden: das Helmut-Gies-Bürgerzentrum am Ahrweiler Marktplatz.

Immer weiter mussten Stühle herangerückt werden und auf diesen nahm ein Publikum Platz, dessen Begeisterung schon nach dem ersten Stück auf Hochtouren lief. Musikalisch wurde von Volksweisen bis Gospel alles geliefert, was die künstlerische Landschaft des Kreises hergibt.

In ihrem doppelten Jubiläumsjahr bot die Chorgemeinschaft Sinzig-Bad Bodendorf eine große Bandbreite Klassik zum Auftakt des Konzerts. Unter der Leitung von Bardo Becker bewiesen die Sänger, dass sie auch nach 160 (Sinzig), respektive 100 Jahren (Bad Bodendorf) noch kein bisschen Staub angesetzt haben. Die „Mondnacht“ von August Pannen auf einen Text von Joseph von Eichendorff und Johann Wolfgang Goethes „Türmerlied“, in Töne gesetzt von Paul Geilsdorf, schwelgten in Romantik.

Von Schubert bis Elvis

Schlager hatte der Gemischte Chor „Liederkranz“ Ahrbrück im Gepäck. Von den Nilson Brothers sangen sie unter der Leitung von Raimund Jacobs „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ in einem Arrangement von Lorenz Maierhofer und den Elvis-Presley-Evergreen „Can’t Help Falling in Love“. Die Chorgemeinschaft Ahrweiler-Walporzheim eröffnete ihren Beitrag mit „Die zwei Tugendwege“ von Franz Schubert.

Die Chorleitung hatte Wilfried Schäfer inne, am Klavier saß Harald Meyer. Zum klangvollen „Take my Life“ von Charlton Alan Wilson steuerte Detlef Schäfer das Solo bei. Udo Jürgens „Ihr von Morgen“ beschloss die erste Programmhälfte nachdenklich. Uwe Liebrich übernahm die Rolle des Sprechers. Wogen an Klang produzierte der Gemischte Projektchor „Singen statt Sofa“ des Männergesangvereins (MGV) Sängerbund aus Oberbreisig unter der Leitung von Jürgen Rieser mit dem verdeutschten Abba-Klassiker „Mich trägt ein Traum“.

Bunte Mischung

Einen Dialog zwischen Männer- und Frauenstimme prägte das Herbert-Grunwald-Arrangement von „Über den Wolken“ aus der Feder Reinhard Meys. Still wurde das Bürgerzentrum zu Karl Jenkins „Adiemus“. Mitklatschen war zu „Marmor, Stein und Eisen bricht“ von Drafi Deutscher angesagt. Chorleiter Jacobs legt beim MGV Bölinger Liederkranz Wert auf das A-capella-Singen.

Ganz ohne Klavier wirkten Hanne Hallers „Vater unser“, das beschwingte „The Lion Sleeps Tonight“ und der kölsche Beitrag „MGV Concordia“ der Gruppe Bläck Fööss noch eindrucksvoller. Als letzter Chor enterte die Chorgemeinschaft Niederzissen „Grenzenlos“ unter ungebrochen lautem Applaus die Bühne.

Lautmalerisch ging es mit „Parkplatzregen“ von Oliver Gies los. Chorleiter Andreas Norren meisterte die Doppelbelastung von Dirigat und Klavierbegleitung bravourös. Träumerisch waberte das traditionelle „Shenandoah“ durch das Ahrweiler Bürgerzentrum. Eine gehörige Portion Gospel gab es mit „Hold Back the River“ von Lain Archer auf die Ohren. Zum Finale durften die Besucher nicht nur klatschen, sondern auch mitsingen: „Kein schöner Land“.

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