Dritte Ahrweiler Freiheitswochen Schirmherr Scherf pflanzt Ulme als Freiheitssymbol
AHRWEILER · Letzter Akt für Schirmherr Henning Scherf bei den Ahrweiler Freiheitswochen: Am Freitagnachmittag pflanzte der 2,04-Meter-Mann vor der Dokumentationsstätte Regierungsbunker den bislang dritten Freiheiter-Baum, eine Ulme.
Bis zu einer Allee vor der Dokumentationsstätte Regierungsbunker wird es noch dauern, aber immerhin hat die Ulme, die auch als Freiheitsbaum der amerikanischen Revolution gilt, bereits zwei Nachbarn: einen Ahorn und einen Ginkgo.
Scherf bilanzierte seine drei Tage im Ahrtal, hob besonders die Begegnung mit jungen Menschen hervor, „die hoffentlich kapiert haben, dass wir mit dem Thema Freiheit für ihre Zukunft unterwegs sind“. Die Freiheitswochen nannte Scherf ein „anspruchsvolles Projekt“, und er sei neugierig darauf, was Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagen werde, wenn er ihr bei ihrem nächsten Treffen davon berichte.
„Wir könnten Zuschüsse dafür brauchen“, flachste denn auch Horst Gies als Vorsitzender des Fördervereins Freiheitswochen nach der Pflanzaktion am Bunkermuseum. Und sagte mit Blick auf die entstehende Allee: „So unterschiedlich die Bäume sind, so unterschiedlich werden auch unsere Themen sein.“
Kreisstadt-Vize Detlev Koch griff das Thema Miteinander der Generationen auf und stellte fest: „Die Gesellschaft muss lernen, mit dem demografischen Wandel umzugehen.“
Wie die Ahrweiler es mit Symbolen halten, wenn sie für „falsche Freiheit“ stehen, machte Hans-Georg Klein für den Heimatverein Alt-Ahrweiler als Träger der Dokumentationsstätte mit einer netten alten Geschichte deutlich: „1797 war Ahrweiler von den Franzosen besetzt und Franzosenfreunde pflanzten auf dem Marktplatz einen Freiheitsbaum. Unter Militärschutz, denn das passte den Ahrweilern überhaupt nicht. Als 14 Tage später die Truppen abgerückt waren, rissen emanzipierte Ahrweiler Frauen den Baum wieder aus. Die Männer lagen indes in den Fenstern und klatschten Beifall.“ So steht's auch geschrieben.
