Einwohnerversammlung in Bad Neuenahr Sanierung oder Neubau der Grundschule

Bad Neuenahr · Die Bad Neuenahrer Stadtspitze informiert bei einer Einwohnerversammlung über Projekte und Maßnahmen im Stadtteil. Die Desinfektionsanlage für die Trinkwasserbehälter ist in Betrieb.

 Bürgermeister Guido Orthen (rechts) informierte bei der Einwohnerversammlung in Bad Neuenahr über Statistiken, Maßnahmen und Projekte.

Bürgermeister Guido Orthen (rechts) informierte bei der Einwohnerversammlung in Bad Neuenahr über Statistiken, Maßnahmen und Projekte.

Foto: Martin Gausmann

Die Zukunft der Grundschule Bad Neuenahr war eines der Themen der Einwohnerversammlung für den Stadtteil Bad Neuenahr am Mittwochabend im Rathaus der Kreisstadt. Vor mehr als 50 Bürgern gaben Bürgermeister Guido Othen und Vize Detlev Koch aktuelle Infos aus dem Stadtteil.

So sagte Orthen zur Grundschule aus dem Jahr 1964: „Das Gebäude ist sowohl hinsichtlich der Gebäudesubstanz einschließlich der heutigen Energiestandards als auch bezüglich der technischen Ausstattung grundsanierungsbedürftig.“ Daraus ergebe sich insbesondere unter Einbeziehung einer erheblichen finanziellen Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz das Erfordernis einer Abwägung zwischen der Sanierung des Altgebäudes und einem Schulneubau. Für beide Varianten rechnet die Stadt nach ersten Schätzungen mit Kosten von fünf bis sechs Millionen Euro. Eine Entscheidung ist für den Sommer 2017 vorgesehen.

Die Bedeutung der Grundschule ergibt sich auch aus der wachsenden Schülerzahl, die laut Orthen zu einem wesentlichen Teil auf der Zuwanderungssituation basiert. Die Schüler-Statistik zeigt, dass die Grundschule in Bad Neuenahr im Schuljahr 2016/2017 mit 15 Klassen geführt wird und demnach lediglich noch in einer Klassenstufe dreizügig ist. Bereits im folgenden Schuljahr 2017/ 2018 wird die Schule durchgehend vierzügig sein und voraussichtlich auch für die nächsten Jahre bleiben. Damit stößt die Schule räumlich an ihre Grenzen. Für das Schuljahr 2020/2021 ist in der Eingangsstufe sogar erstmals mit einer Fünfzügigkeit zu rechnen.

Zurzeit leben in der Kreisstadt 360 Flüchtlinge, 229 Erwachsene und 131 Kinder. 94 Personen wohnen in städtischen Wohnungen. Auch haben Stadt und Flüchtlinge Wohnungen angemietet. Das Gros der Flüchtlinge stellen Syrer mit 247 Personen. Zur Betreuung und als Dolmetscher hat die Stadt die gebürtigen Syrer Radwan Mardini und Younan Butrus eingestellt.

In Sachen Trinkwasser informierte Koch, dass in den Hochbehältern „Birresdorf“ und „Tritschkopf“ automatische UV-Desinfektionsanlagen installiert wurden, die das Trinkwasser desinfizieren. Beide Anlagen seien seit dem 10. Mai im regulären Betrieb. „Durch diese Maßnahmen konnte die Chlorung des Trinkwassers auf einen aktuellen Minimalwert von 0,15 Milligramm pro Liter reduziert werden“, sagte Koch. Die Chlorung war nach dem Störfall im September 2014 von der Gesundheitsbehörde angeordnet worden.

Auch auf das Baulandmanagement ging Koch ein: „Die in der Gesamtstadt nach wie vor vorhandene hohe Anzahl von Baulücken, derzeit rund 570, hat die Stadt dazu veranlasst, neue Wege der Baulandbereitstellung für die im Flächennutzungsplan enthaltenen Wohnbauflächenpotenziale zu beschreiten.“ Vorrangiges Ziel des dazu beschlossenen kommunalen Baulandmanagements sei, eine Baulandentwicklung ausschließlich in Verbindung mit einer Bauverpflichtung vorzusehen, um damit eine zeitnahe Bebauung zu bezahlbaren Baulandpreisen zu erreichen.

Anregungen kamen in der Einwohnerversammlung von Bürgern. Dabei ging es vor allem um abendliche Tempokontrollen auf der Kurgartenstraße sowie um verstärkte Kontrollen des Ordnungsamtes in den Fußgängerzonen, um dem Radfahren Einhalt zu gebieten.

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