Neue Mechanik in Bad Neuenahr Reanimationsgerät für Krankenhaus Maria Hilf

BAD NEUENAHR · Der Klinik Maria Hilf in Bad Neuenahr steht neuerdings ein mechanisches Reanimationssystem zur Verfügung. Die Kosten des Geräts in Höhe von etwa 16.000 Euro hat der Förderverein des Krankenhauses übernommen.

 Übergabe des neuen Reanimationsgerätes im Krankenhaus Maria Hilf.

Übergabe des neuen Reanimationsgerätes im Krankenhaus Maria Hilf.

Foto: Klinikum

Für das Überleben eines Patienten, der einen plötzlichen Herzstillstand erleidet, ist eine konstante und qualitativ hochwertige Herzdruckmassage von zentraler Bedeutung, heißt es aus dem Bad Neuenahrer Krankenhaus Maria Hilf. Dafür steht der Klinik nun ein mechanisches Reanimationssystem zur Verfügung. Die Kosten in Höhe von etwa 16 000 Euro für das neue Gerät hat der Förderverein des Krankenhauses übernommen.

Nur durch die Herzdruckmassage werden nach Klinik-Angaben der Blutkreislauf aufrecht erhalten und die Organe und vor allem das Gehirn weiterhin mit sauerstoffreichem Blut versorgt, bis das Herz wieder selbstständig schlägt. Die Krankenhausmitarbeiter würden zwar regelmäßig darin geschult, „dennoch ist die Qualität einer manuellen Herzdruckmassage von vielen Faktoren abhängig“, sagt Theodoros Ballidis. Er ist der stellvertretende Leiter der Kardiologie und der Schlaganfalleinheit des Krankenhauses Maria Hilf und wird die Abteilung ab Januar als Chefarzt leiten. Beispielsweise Ermüdung, zu lange Pausen, Hindernisse beim Transport oder die Veränderung der Lagerung des Patienten könnten dazu führen, dass selbst bei „Herzdruckmassage-Profis“ nach einiger Zeit die Qualität der Herzdruckmassage erheblich nachlasse.

Das neue Gerät, das den gesamten Brustkorb des Patienten komprimiere, übernehme die Reanimationsfunktion kontinuierlich, auch wenn der Patient zum Beispiel auf eine Trage gehoben oder in den Fahrstuhl geschoben werde. Gleichzeitig könnten die Retter den Patienten beatmen oder eine Infusion legen, um ihm Medikamente zu verabreichen. Vor allem auch bei Notfällen im Herzkatheter-Labor werde das neue Gerät eingesetzt. Dort stelle die Herzdruckmassage eines Patienten, der während der Untersuchung einen Herzstillstand erleide, eine besondere Herausforderung dar. Denn die Diagnostik und Therapie im Herzkatheterlabor erfolge unter Röntgenkontrolle. Bei einer manuellen Herzdruckmassage versperrten jedoch die Hände des Ausführenden die Sicht auf das Herz im Röntgenbild, und der Kardiologe könne den lebensrettenden Eingriff mit dem Herzkatheter nicht weiterführen. Darüber hinaus sei das Personal, das die Herzdruckmassage vornimmt, den Röntgenstrahlen ausgesetzt.

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