Karnevalsgesellschaft Schinnebröder in Bad Neuenahr Rainer Jakobs übernimmt den Vorsitz

BAD NEUENAHR · Den Neuenahrer Narren drohte die Auflösung ihres Vereins. Dann handelte der Senat. Nun soll es wieder in ein ruhiges Fahrwasser gehen.

 Rainer Jakobs ist neuer Vorsitzender.

Rainer Jakobs ist neuer Vorsitzender.

Foto: Martin Gausmann

Wenig närrisch dürfte es den gut 200 Mitgliedern der Karnevalsgesellschaft Neuenahrer Schinnebröder in den vergangenen Wochen zumute gewesen sein. Denn dem Verein drohte die Auflösung. Nun aber ist das Thema vom Tisch: Rainer Jakobs ist neuer Vorsitzender. Vorangegangen war eine sehr emotional geführte außerordentliche Mitgliederversammlung.

Ende April hatten sich bereits mehr als 60 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung im Hotel Goldener Anker getroffen. Dabei kandidierte Vorsitzender Wolfgang Waldhelm nicht mehr, einen Nachfolger fand die Versammlung nicht. Niemand wollte das Amt übernehmen. Ein neues Zusammentreffen musste veranlasst werden.

Ob sich jemand Gedanken über einen neuen Vorstand gemacht habe, fragte Ex-Tollität Engelbert Felk nun in die Runde. Betretenes Schweigen. Warum es weder eine Einladung an die Presse, noch einen Nachbericht zur Mitgliederversammlung gegeben habe, so die Frage an den Vorstand. „Keine Zeit“, war die kurze Antwort. Ob man sich überhaupt über die Konsequenzen klar sei, wenn wieder kein Vorsitzender gefunden werde, fragte Felk weiter.

Es war die Rede von Auflösung, Abwicklung und Liquidation, aber auch von treuhänderischer Verwaltung des Vermögens durch die Stadtverwaltung, bis wieder ein Führungsgremium oder ein Nachfolgeverein da sind.

Felk und fünf andere ehemalige Vorsitzende oder Vize hatten sich indes Gedanken gemacht. Sie zeichneten ein düsteres Bild der Gesellschaft, nachdem sie das, was den Verein ausmacht, zusammengetragen und dabei nur drei positive Aspekte ausgemacht hatten. Dem aber stand eine lange Liste negativer Dinge gegenüber: mangelhafte Außendarstellung, Vereinsaustritte aus Groll, keine Gemeinschaft im Verein, statt Wir- nur Neid-Gefühle.

An die 20 Negativpunkte hatten Felk und seine Mitstreiter ausgemacht. „Ein ruhiges Arbeiten ist hier nicht möglich, der Vorstand steht ständig in der Kritik“, pflichtete ihm Schatzmeister Thomas Ohlenhard bei.

Schnell hatten die 72 Besucher der Versammlung genug gehört, wollten endlich zu den Wahlen kommen. Überraschend: Wolfgang Waldhelm stellte sich wieder zur Wahl, zog die Kandidatur aber zurück, nachdem mit Rainer Jakobs ein Gegenkandidat bereitstand, der Ansätze eines Konzeptes und seine personellen Vorstellungen zur Vorstandsbesetzung präsentierte. In geheimer Wahl sprachen sich 52 Mitglieder für den Prinzen des Jahres 2011 aus, 18 votierten mit Nein.

Per Akklamation wurde der geschäftsführende Vorstand komplettiert: Engelbert Felk wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, Marc Linden zum Schatzmeister und Birgit Beyrodt zur Geschäftsführerin.

In den erweiterten Vorstand wählte die Versammlung Ramona Pelikan als Schriftführerin und Nicole Piel als Pressewartin. Beisitzer wurden Ramon Graf, Michael Bolze, Sabine Lübke, Thomas Kram und Silke Dahners. Bei den Mitgliedern der KG wurde deutlich, dass es mancherorts nichts Ernsteres als den Karneval gibt.

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