Bürgerfest zum Reformationsjubiläum Poststraße in Bad Neuenahr wird zur Galerie

BAD NEUENAHR · Die Poststraße in Bad Neuenahr-Ahrweiler verwandelt sich im Oktober durch sieben künstlerisch gestaltete Plakatbanner in eine Galerie. Die Banner weisen auf das ökumenische Bürgerfest zum Reformationstag hin.

 Künstler, Kirchen und Kommunalpolitik beim "Startschuss" für das Kunstprojekt in der Bad Neuenahrer Poststraße.

Künstler, Kirchen und Kommunalpolitik beim "Startschuss" für das Kunstprojekt in der Bad Neuenahrer Poststraße.

Foto: Martin Gausmann

Martin Luther lässt grüßen. Großformatig und in der Bad Neuenahrer Fußgängerzone. Es ist ein Kunstprojekt der Are-Gilde in Zusammenarbeit mit den beiden großen Konfessionen in der Kreisstadt. Für das Projekt gaben Rüdiger Humke und Beatrix Knieps-Müller als Vorsitzende der Leitungsgremien der Kirchen in Anwesenheit von Landrat Jürgen Pföhler und Bürgermeister Guido Orthen den symbolischen Startschuss.

Es ist bereits die vierte Ausstellung der Reihe „Kunst in der Fußgängerzone“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dabei verwandelt sich die Poststraße im Oktober durch sieben künstlerisch gestaltete Plakatbanner in eine Galerie. Diese wiederum ist auch eine Hommage an die vor 500 Jahren durch Luther eingeleitete Reformation, die aus einer Kirche zwei machte.

Die von der Are-Gilde entworfenen Banner weisen auf den von der Evangelischen Kirchengemeinde und der Katholischen Pfarreiengemeinschaft ökumenisch gestalteten Festtag am Dienstag, 31. Oktober, hin. Der Reformationstag ist aus Anlass des 500. Jahrestags bislang einmalig ein offizieller Feiertag. Dieser soll in Bad Neuenahr von 11 bis 19 Uhr mit einem ökumenischen Bürgerfest auf der Kurgartenbrücke begangen werden. Die Veranstaltung vor der Martin-Luther-Kirche steht unter dem Motto „These 96: Brückenschlag im Glauben. Gemeinsam glauben - gemeinsam leben“.

„Die Banner werden bei dem Fest zugunsten eines Projekts zur Armutsbekämpfung in der Kreisstadt meistbietend versteigert“, sagte Pfarrer Wolfgang Glabach von der Evangelischen Gemeinde im Beisein seines katholischen Pendants, Peter Dörrenbächer. „Es ist faszinierend, wie Kunst als verbindendes Element der Ökumene Freude bereiten kann.

Projekt wird von Stadt und Kreis gefördert

Zum einen weisen die Plakate auf das Jubiläum hin, zum anderen tragen sie durch den Erlös der Versteigerung zur Förderung eines karitativen Projekts bei“, erklärte Bürgemeister Orthen. Und auch der Landrat sparte nicht mit Anerkennung: „Die Banner sind weithin sichtbar und Hingucker in der Innenstadt.“ Dafür habe der Kreis gerne in seinen Topf für Kulturförderung gegriffen.

Gefördert und unterstützt wird das Kunstprojekt, das mit 3800 Euro zu Buche schlägt, von Stadt und Kreis. Ein Dank der Kirchen galt beim „Startschuss“ den Künstlern der Are-Gilde um Werner Mertens und Angelika Castelli, die sich dem gestellten Thema eindrucksvoll gewidmet haben, und dem Grafiker Robert Reuter, der für die Gestaltung der Banner verantwortlich zeichnete.

Apropos ökumenisches Bürgerfest: Gut, dass sich die Zeiten geändert haben. Denn noch vor fünf Jahrzehnten setzten im Ahrtal katholische Priester und Familien alles daran, um sogenannte Mischehen zwischen Katholiken und Protestanten zu verhindern. Und wenn der Klassenlehrer nachmittags den katholischen Knaben mit evangelischen Jungs beim Spielen in der Ahrweiler Niederhut erwischte, setzte es am nächsten Tag nach dem Morgengebet der Klasse Backpfeifen. Schön im Rhythmus auf jede Silbe von „Man spielt nicht mit Heiden“. Der Mann hatte eine verdammt gute Handschrift.

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