Kriminalstatistik Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler verzeichnet weniger Straftaten

BAD NEUENAHR-AHRWEILER · Die Kriminalstatistik der Polizeiinspektion (PI) Bad Neuenahr-Ahrweiler ist auf den ersten Blick erfreulich. Denn im Jahr 2017 gab es 2805 Straftaten im Gebiet der Polizeiinspektion, 331 oder 10,6 Prozent weniger als noch im Vorjahr.

Hitzelberger sagte: „Das passt zur Tendenz der vergangenen Jahre. Nach einem Höchststand von 3431 Straftaten im Jahr 2014 verringerte sich die Zahl der bekanntgewordenen Taten kontinuierlich.“

Parallel dazu sei bei den Aufklärungsquoten ebenfalls eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Lag die Quote im Jahr 2014 noch bei 48,8 Prozent, stieg sie bis 2016 auf 54,6 Prozent und 2017 gelang es in 56,6 Prozent aller Fälle, einen Täter zu ermitteln.

Erfreulich ist auch der Rückgang der Wohnungseinbrüche im Gebiet der Polizeiinspektion von 111 im Jahr 2016 auf 71 im vergangenen Jahr. Doch da kommt das große Aber: Die Aufklärungsquote sank im selben Zeitraum von 17,1 auf 5,6 Prozent, ein Minus von 11,5 Prozentpunkten. „Ein deutlicher Dämpfer“, sagte Hitzelberger und sprach von einer schlechten Aufklärungsrate. Da sei „noch genügend Spielraum nach oben“.

Das Sinken der Fallzahlen führt der Polizeihauptkommissar auf zwei Faktoren zurück: Erstens auf höhere Strafandrohungen durch den Gesetzgeber und zweitens auf private Initiativen, die sich im Kreis Ahrweiler in punkto Sicherheit etabliert haben.

Aktion "Wachsamer Nachbar"

Hitzelberger anerkennt die Aktion „Wachsamer Nachbar“ und unterstreicht deren enge Zusammenarbeit mit der Polizei, die auch schon zur Festnahme von Straftätern geführt habe. Hitzelberger: „Eine flächendeckende Bestreifung des Dienstgebietes mit seinen 50 000 Einwohnern durch die Polizei ist nicht möglich, sodass die Arbeit der Bürgerinitiativen einen sinnvollen und wichtigen Beitrag zur Kooperation zwischen Bürgern und Polizei leistet.“ Bei den Diebstahldelikten sieht die Aufklärungsquote deutlich besser aus. Diese stieg von 26,8 Prozent 2016 auf 30 Prozent im Jahr 2017. Im selben Zeitraum verringerte sich die Zahl der Diebstähle um 70 von 556 auf 486. „Ein erfreulicher Rückgang“, findet Hitzelberger.

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte ist zwar von 346 in 2016 auf 334 in 2017 gesunken, doch auch die Aufklärungsquote: von 93,4 auf 86,2 Prozent. „Das liegt möglicherweise an dem Phänomen, dass Körperverletzungen zunehmend innerhalb geschlossener Jugendgruppen oder innerhalb einer bestimmten Nationalität begangenen werden und sich hier eine Zusammenarbeit mit der Polizei schwierig gestaltet“, sagt Hitzelberger. Und: „In solchen Fällen verweigern oft die Zeugen, aber auch die Geschädigten, eine Kooperation mit den Beamten.“

Im Landesdurchschnitt bewegt sich die Aufklärungsquote bei den Betrugsdelikten, die von 74 auf 71 Prozent gesunken ist. Gesunken ist aber auch die Fallzahl: von 484 im Jahr 2016 auf 414 in 2017.

Gestiegene Aufklärungsquote

Gestiegen ist die Aufklärungsquote bei den Sachbeschädigungen, von denen im vergangenen Jahr 331 Fälle, 352 in 2016, angezeigt wurden. 23,3 Prozent der Fälle, 21,3 Prozent waren es im Jahr zuvor, konnten aufgeklärt werden.

Massiv gestiegen ist hingegen die Zahl der Rauschgiftdelikte von 165 auf 200. Aber auch die Aufklärungsquote von 94,5 auf 96,5 Prozent.

Und nach wie vor eine hohe Dunkelziffer gibt es bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Im vergangenen Jahr wurden 61 Fälle angezeigt, ein Jahr zuvor waren es noch 110 Fälle.

Eine Zahl will Hitzelberger rein statistisch gesehen haben: „Bezogen auf alle Straftaten wurde im Jahr in 24,9 Prozent aller Fälle ein nichtdeutscher Tatverdächtiger ermittelt.“ Der Anteil dieser Personengruppe beträgt 9,5 Prozent der Einwohner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Alarmierend
Kommentar zur Festnahme von Nicolas Sarkozy Alarmierend