Werke von Franz Ulrich, Klaus Dünker und Mike Schuth Neue Galerie heißt "Alte Werkstatt"

AHRWEILER · Wie gewohnt: Wenn Bilder von Franz Ulrich locken, knubbelt es sich in den Räumen. Denn der Malermeister, dessen kunsthandwerkliche Fassadenmalerei der Stadt Ahrweiler "und auch Bad Neuenahr", wie es bei der Begrüßung hieß, ein Gesicht gegeben hat, fand als freier Maler mit seinen farbstrahlenden Arbeiten stets großen Anklang.

 Bei der Eröffnung der Galerie: (v. l.) Mike Schuth, Annette Dünker-Ulrich und Klaus Dünker.

Bei der Eröffnung der Galerie: (v. l.) Mike Schuth, Annette Dünker-Ulrich und Klaus Dünker.

Foto: Martin Gausmann

Neuerdings aber erhalten die Bilder des 2013 Verstorbenen in der Delderstraße 1 künstlerische Gesellschaft.

Vertreten ist in der Galerie "Alte Werkstatt", die am Sonntag eröffnete, auch Ulrichs Schwiegersohn Klaus Dünker. Gleich vorne an machen große Formate des Ahrweiler Malers und Kunsterziehers auf sich aufmerksam.

Zeigen die Landschaften unterschiedlicher Abstraktionsgrade bis hin zur fast reinen geometrischen Auslösung stilistische Nähe zu Ulrich? Nur scheinbar, denn nicht allein in der Farbwahl geht der Künstler einen anderen Weg. Genaues Hinschauen offenbart, wie wichtig es ihm ist, Bildraum und Idylle zu hinterfragen.

Er teilt sich zudem mit dem Bassenheimer Mike Schuth, im Brotberuf ebenfalls Pädagoge an der Ahrweiler Realschule, das für Lichtbilder reservierte angegliederte "Studio D 1".

Der Raum zog insbesondere junge Gäste an, die fasziniert vor Schuths bewusst verschwommenen Aufnahmen vom Wasser standen, die Pfählen im Dunst nachspürten und mit den Augen bleichen Dünenbewuchs unter dunklem Himmel abtasteten. Dünkers Fotos entstanden gleichfalls in Meeresnähe. Sie pirschen sich an Pfähle und Strandhafer heran, stellen die Ästhetik von Tauen heraus, aber auch die Form der Mohnkapseln.

Seit Dünker 2008 Leiter der Realschule am Ort wurde ("Ich bin mit Leib und Seele Lehrer"), bleibt ihm keine Zeit mehr fürs Malen. Aber die Fotografie, Schwerpunkt in seinem Kunst- und Kunsterzieherstudium in Saarbrücken, will er weiter pflegen.

Viel Platz nimmt das Schaffen Ulrichs ein, in dessen gelb, orange und blau facettiertem Gemäldereigen manches Bildwerk einem geschliffenen farbigen Edelstein gleicht. In vielen Gemälden erkennt man Landschaften, etwa Ausblicke auf Kreuzberg an der Ahr oder die Burg Olbrück im sommerlich hellgelben Feldermeer. Herzstück der Galerie ist die alte Werkstatt mit Pinseln, Pigmenten und dem zentimeterdicken Tropfenrelief von Farbabstreifungen an den Wänden, wo Annette Dünker-Ulrich, Farbdesignerin und Malerin, Fragen über die Geschichte der Malerwerkstatt ihrer Familie beantwortete.

Obwohl die erste Ausstellung durch die Künstler-Auswahl "familiär geprägt" ist, will sich die "Alte Werkstatt" künftig weiteren Kunstschaffenden öffnen. Vier Foto- und eine Malereiausstellung soll es im Jahr geben, so Klaus Dünker.

Die Ausstellung ist bis zum 13. Dezember samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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