Ahr-Thermen Nach Bakterienfund öffnet Badelandschaft wieder

BAD NEUENAHR · Die Ahr-Thermen fahren seit Sonntag wieder Normalbetrieb - in Abstimmung mit dem Hygiene-Institut der Universität Bonn und dem Kreisgesundheitsamt Ahrweiler. Das Legionellen-Problem ist offenbar behoben.

"Das Legionellen-Problem war im Trinkwasserbereich sowie im Filtrat bei einigen Badewasserfilter aufgetaucht", erklärte am Montag der technische Leiter Detlef Lypken bei einem Rundgang mit dem General-Anzeiger durch die Technik der Badelandschaft.

Noch bis Samstag war in den Thermen mit Hochdruck gearbeitet worden, um den Betrieb wieder komplett aufnehmen zu können. Die Störung war am 8. Februar in den Herrenduschen des Bades, den Duschen am Tauchbecken der Sauna und in den Behindertenduschen aufgetreten.

Deshalb wurden die betroffenen Anlagen mit sogenannten endständigen Filtern ausgestattet. "Damit ist der umfassende Schutz unserer Gäste gewährleistet", erläuterte Marketingleiter Dominik Schmitz das Vorgehen. Alle Arbeiten seien in Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt und dem Hygiene-Institut durchgeführt worden.

Zu den Sofortmaßnahmen gehörte auch die Spülung der betroffenen Badewasserfilter mit Chlordioxid. "Dieses Mittel ist deutlich aggressiver als Chlor", erläuterte Schmitz. Es werde speziell zur Desinfektion eingesetzt. Nach einer Einwirkzeit werde anschließend das Mittel ausgespült, so dass Rückstände ausgeschlossen seien. Diese Maßnahme sei in der technischen Abteilung, die sich unter der Badelandschaft befindet durchgeführt und überwacht worden. Dabei habe man sich an die Abstimmungen mit der Uni Bonn und der Kreisgesundheitsbehörde gehalten.

Dass seit Sonntag der Badebetrieb wieder uneingeschränkt läuft, lässt Schmitz und das ganze Team - einschließlich der Geschäftsführung und Betriebsleiterin Christina Lypken - aufatmen. Um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, wird seitens der Thermen auf eine fortlaufende Beprobung gesetzt.

"Schließlich haben wir eine ganze Woche lang dafür gekämpft", sagt Schmitz. Und: "Alle Anlagen können wieder benutzt werden. Außer einem Whirlpool. Das gibt es einen Riss im Becken, der einen Austausch des Pools nach sich zieht. Das ist aber eine ganz normale Reparatur und hat mit Legionellen nichts zu tun."

Rund 300.000 Euro hätten die Thermen seit dem Vorfall im März vergangenen Jahres in die Sanierung gesteckt, heißt es von der Kur AG, zur der die Ahr-Thermen gehören. Dabei sei unter anderem das Trinkwasserleitungssystem überarbeitet und die Trinkwassererwärmung komplett erneuert worden.

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