Krankenhaus Maria Hilf Mitarbeiter der Intensivstation proben den Ernstfall

BAD NEUENAHR · "28, 29, 30 - und jetzt zwei mal beatmen", verständigen sich die beiden Frauen, während sie in der Eingangshalle des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr fieberhaft darum bemüht sind, eine auf dem Boden liegende Person zu reanimieren. Allerdings erfreut sich "das Opfer" bester Gesundheit, handelt es sich doch lediglich um eine Übung.

 Training an der Übungspuppe, damit im Ernstfall alles klappt.

Training an der Übungspuppe, damit im Ernstfall alles klappt.

Foto: GA

Denn die Mitarbeiter der Intensivstation bilden gemeinsam mit den Anästhesiepflegern, Anästhesisten und Internisten sogenannte Notfallteams, die immer dann zur Stelle sind, wenn im Krankenhaus ein Patient oder ein Besucher bewusstlos wird oder einen Herzstillstand erleidet. Um ihre Kenntnisse aufzufrischen, müssen deren Mitglieder mindestens zweimal im Jahr ein Reanimationstraining absolvieren.

"Dieses Mal lösen wir während der Übung einen Notruf aus, unsere Mitarbeiter ahnen aber nicht, dass dies zum Training gehört", erklärt der Leiter der Intensivstation, Albert Giritsch, der gemeinsam mit Anne von Koelln-Giersberg, die als Pflegefachkraft für Intensivmedizin im Herzkatheterlabor tätig ist, an allen drei Standorten des Marienhaus Klinikums im Kreis Ahrweiler für die Reanimationstrainings verantwortlich ist. Und so üben Jessica Schumacher, Arzthelferin auf der Intensivstation, und Jaqueline Schupp, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Intermediate Care Station, die Basisversorgung an der Puppe.

Die bei den Fortbildungen verwendete Puppe hat es in sich. Denn sie steckt voller Elektronik und schickt ihre Daten per WLAN auf ein Notebook, dessen Monitor Albert Giritsch stets im Blick hat, um zu kontrollieren, ob die Herzdruckmassage und Beatmung richtig durchgeführt werden. Nachdem per Ringruf das Notfallteam alarmiert wurde, dauert es nur etwa 30 Sekunden, bis ein Internist, ein Anästhesist, ein Intensivpfleger und ein Anästhesiepfleger mit dem Notfallkoffer bei der leblosen Person eingetroffen sind.

Während Herzdruckmassage und Beatmung fortgesetzt werden, sorgt das Notfallteam für die weiteren Rettungsmaßnahmen: Sie legen einen Zugang und bereiten eine Infusion vor, geben Medikamente, sichern die Atemwege und setzen einen Defibrillator ein, um den Herzschlag wieder zu normalisieren. Zwei Kollegen stehen mit Checklisten daneben und kontrollieren jeden Handgriff der Übenden. Albert Giritsch ist mit der Leistung der Notfallteams an diesem Tag sehr zufrieden. Denn sie haben bewiesen, dass sie für den Ernstfall bestens gerüstet sind.

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