Bürgermeister-Wahl in Sinzig Martin Braun setzt sich als Kandidat der CDU durch

SINZIG · Ein klares Votum gab es bei der CDU in Sinzig für den Bewerber aus Gönnersdorf. Der 55-Jährige ist derzeit Abteilungsleiter in der Kreisverwaltung.

 Martin Braun stellte sich nach seiner Vorstellung den Fragen der CDU-Mitglieder.

Martin Braun stellte sich nach seiner Vorstellung den Fragen der CDU-Mitglieder.

Foto: Martin Gausmann

Die CDU in Sinzig hat ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 24. September aufgestellt. In einer Kampfabstimmung setzte sich Martin Braun aus Gönnersdorf deutlich mit 86 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen seinen Mitbewerber Peter Zeitler durch. Braun ist seit 2004 Ortsbürgermeister von Gönnersdorf. Der 55-Jährige ist im Hauptberuf Diplom-Verwaltungswirt und ist als für Personal- und Organisationsfragen zuständiger Abteilungsleiter bei der Kreisverwaltung in Ahrweiler tätig.

Im Sinziger Schloss hatten sich die beiden Christdemokraten den 51 erschienenen stimmberechtigten Mitgliedern des CDU-Stadtverbandes präsentiert. Der 58-jährige promovierte Jurist und Politikwissenschaftler Peter Zeitler stammt aus Aschaffenburg. 2003 wurde er zum Bürgermeister von Coswig in Sachsen gewählt, später arbeitete er dann als Rechtsanwalt in Radebeul bei Dresden. 2011 bewarb er sich in Husum um den Bürgermeisterposten. Nachdem ihn die CDU der nordfriesischen Kreisstadt nominiert hatte, zog er seine Kandidatur nach zehn Tagen aus persönlichen Gründen zurück.

Mit „dumm gelaufen“ kommentierte damals die Husumer CDU den Kurzauftritt des Zehn-Tage-Kandidaten. In seiner Vorstellung in Sinzig ließ Zeitler sich kaum auf kommunalpolitische Inhalte und Zielvorstellungen ein. Seine durchaus abwechslungsreiche und von vielen Wechseln gezeichnete Vita stand vielmehr im Vordergrund.

Martin Brauns Vorstellung grenzte sich davon klar ab. Seine Trumpfkarte: lokale Orts- und Sachkenntnis mit glaubhaft vorgetragener Heimatverbundenheit. Der Verwaltungsfachmann und Kommunalpolitiker ist seit drei Amtsperioden Ortsbürgermeister des 600-Seelen-Ortes Gönnersdorf, der zur Verbandsgemeinde (VG) Bad Breisig gehört. In der VG hatte er unter anderem das Amt des Ersten Beigeordneten inne. Braun, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern, gehört dem Verbandsgemeinderat an sowie dem Vorstand des CDU-Stadtverbandes Bad Breisig.

„Ich bin bodenständig“, sagte er im Sinziger Schloss. Im Falle einer Wahl zum Bürgermeister werde seine Familie ihren Wohnsitz „sofort nach Sinzig verlegen“. Braun versteht sich nach eigener Aussage als „Kümmerer“. Und: „Auch in diesen schwierigen Zeiten ist vieles möglich mit einer guten Portion Durchsetzungsvermögen, diplomatischem Geschick und gutem Willen.“

Politik sei stets eine Gemeinschaftsleistung: „Einer allein kann nichts bewegen. Ich bin ein Teamplayer.“ Er wolle „Anwalt für alle Bürger“ sein, Moderator und Ideengeber für die städtischen Gremien. Als Bürgermeister wolle er mit der Rathausbelegschaft gemeinsam eine Modernisierung der Stadtverwaltung hin zu einem Dienstleister voranbringen, erklärte der Kandidat in Gegenwart von Amtsinhaber Wolfgang Kroeger, der bekanntlich in den Ruhestand treten wird.

In geheimer Wahl, der eine nicht-öffentliche Personaldebatte vorausging, wurde Martin Braun schließlich mit 44 Stimmen nominiert, Zeitler erhielt lediglich sieben Stimmen. „Ich werde mein Bestes geben“, versprach Braun den Sinziger CDU-Mitgliedern. Neben Braun werden noch Alexander Albrecht für die FWG und Andreas Geron als unabhängiger Kandidat ins Rennen um den Chefsessel im Sinziger Rathaus gehen. Die SPD hat sich noch nicht erklärt, ob sie einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im September aufstellen wird.

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