Zehnjähriges Jubiläum Malu Dreyer kommt zur Geburtstagsfeier des Ahrweiler Bunkermuseums

Ahrweiler · Ministerpräsidentin Malu Dreyer kommt im Frühjahr. Günter Wetzel, der 1979 in einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR flüchtete, auch. Und der 800.000 Besucher wird ebenfalls in Ahrweiler erwartet.

 Schier endlos ist der Blick in die stillgelegte Röhre des einstigen Regierungsbunkers.

Schier endlos ist der Blick in die stillgelegte Röhre des einstigen Regierungsbunkers.

Foto: Martin Gausmann

Aber egal, ob Promi oder nicht, das Team um Museumsleiterin Heike Hollunder und Wilbert Herschbach, Vorsitzender des Heimatvereins Alt Ahrweiler, freut sich auch im zehnten Jahr des Bestehens des Kalten-Krieg-Museums über die Beliebtheit des einst geheimsten Bauwerks der Republik.

Das Besondere ist, dass das Museum mit Originalgegenständen am Originalschauplatz vom Heimatverein als Träger geführt wird. Herschbach erinnert sich immer wieder gerne daran, dass viele Kritiker nicht an den Erfolg des Bunkers als Museum auf 200 Metern unter der Erde mit seinen 25 Tonnen schweren atombombensicheren Toren glaubte. Aus den Spekulationen, dass alle zwei bis drei Wochen wohl mal 20 Besucher den Weg hinauf fänden, wurde eine Erfolgsstory, an der mittlerweile 55 Gästeführer täglich beteiligt sind. Was den Betrieb zu einem Wirtschaftsfaktor und einem touristischen Leuchtturm macht. Aber wer konnte auch ahnen, dass dieses Kapitel deutscher Geschichte, das Teil eines weltweiten Drohszenarios der Supermächte in Ost und West war, nach seinem Rückbau einmal Jung und Alt aus aller Welt derart in seinen Bann ziehen wird?

Blicken die beiden Verantwortlichen zurück aufs Jahr 2017, so ist ihnen der vergangene Monat noch sehr präsent. „Wir haben mit knapp 2300 Gästen den besucherstärksten Dezember seit Eröffnung vor zehn Jahren gehabt. Viele Betriebe, Gruppen und Vereine nutzten die Gelegenheit und verbanden die Besichtigung des Regierungsbunkers mit einem anschließenden Besuch des Ahrweiler Weihnachtsmarktes“, so Herschbach.

Ein besonderes Programm zur Feier

Insgesamt haben fast 79.000 Besucher im vergangenen Jahr das Museum aufgesucht. „Wir freuen uns im Frühjahr dann auf den 800.000. Um die Osterzeit wird es soweit sein“, so Hollunder. Zum zehnten Geburtstag hat Malu Dreyer bereits ihr Kommen fest zugesagt. „Es ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Wir werden das gesamte vorletzte Wochenende im April feiern und dazu ein besonderes Programm mit speziellen Vorträgen und Führungen für Erwachsene, Familien und Kinder anbieten“, plant die Museumsleiterin. Bevor es soweit ist – das Museum liegt zurzeit bis zum 24. März im Winterschlaf, Gruppenanmeldungen sind aber nach wie vor ganzjährig über den Ahrtal-Tourismus möglich – stehen erst einmal die Ahrweiler Freiheitswochen im März auf dem Programm. In deren Rahmen bietet das Museumsteam an den Wochenenden 10./11. März und 17./18. März Sonderführungen mit Zeitzeugen und besondere Familienführungen an.

Einer der Höhepunkte wird sicher am 9. März der Vortrag von Günter Wetzel sein. Er ist das dritte Mal zu Gast in der Dokumentationsstätte und wird erneut für Gänsehaut bei den Zuhörern sorgen, wenn er über seine lebensgefährliche Flucht aus der DDR 1979 in einem Ballon erzählt.

Die Eröffnung der künstlerischen Sonderausstellung „SpionAge“ der drei Ahrweiler Künstler Stephan Maria Glöckner, Kolja Schäfer und Ulrich Schmidt-Contoli am 16. März bildet den Abschluss der Ahrweiler Freiheitswochen im Regierungsbunker.

Infos zum Programm und Anmeldung: www.dokumentationsstaette-regierungsbunker.eu

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