Krach über dem Ahrtal Landrat befürchtet mehr Fluglärm im Kreis Ahrweiler

KREIS AHRWEILER · Die Ausweitung des regionalen Luftraums hat auch Konsequenzen für die Region an Ahr und Rhein. Der Landrat fordert daher Maßnahmen zu ergreifen.

Durch die Ausweitung des regionalen Luftraums der Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf befürchtet Landrat Jürgen Pföhler eine massive Zunahme von Fluglärm im Kreis Ahrweiler. Deshalb hat er die Landesregierung eingeschaltet.

Pföhler fordert: Umwelt und Verkehrsministerium sollen die Gesamtproblematik „umfassend darlegen“, vor allem Flugrouten, -höhen und -zeiten, absehbare Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung sowie Folgen für Natur und Umwelt – und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

„Die Auswirkungen auf die Bevölkerung, die Umwelt und Natur durch die künftig zu erwartenden Fluglärmbelästigungen sind völlig inakzeptabel“, so der Landrat in seinen Schreiben an die Ministerien. „Dies gilt umso mehr, als beispielsweise die Bevölkerung an der Rheinschiene ohnehin starken Belastungen durch den Güterverkehr der Bahn ausgesetzt ist. Mit Blick auf die Bedeutung für den Kreis und die benachbarten Landkreise im nördlichen Rheinland-Pfalz halte ich eine koordinierte und deutliche Positionierung der Landesregierung gegen die absehbaren Entwicklungen in NRW für dringend geboten.“

Wesentliche Änderungen beschlossen

In der Luftraumkonferenz in Düsseldorf unter Leitung des Bundesverkehrsministeriums seien im November „wesentliche Änderungen“ des regionalen Luftraums beschlossen worden.

Demnach plane die Deutsche Flugsicherung eine erhebliche Ausweitung des Luftraums der beiden Flughäfen. Unter anderem sollen die Verkehrsflugzeuge deutlich tiefer fliegen dürfen als bisher, beispielsweise rund 2000 Meter über der Verbandsgemeinde Altenahr, der Gemeinde Grafschaft sowie den Städten Bad Neuenahr-Ahrweiler, Remagen und Sinzig. Bislang liege die Grenze in diesem Bereich bei rund 3000 Metern.

Im stark frequentierten Luftraum im Norden von Rheinland-Pfalz würden bereits heute eine Vielzahl von Maschinen, auch nachts unter Umgehung des Nachtflugverbots am Köln/Bonner Flughafen fliegen. Darüber hinaus laufe zurzeit ein Planfeststellungsverfahren zum Ausbau dieses Flughafens, begründete Pföhler seinen Vorstoß.

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