Vereinbarkeit mit Natur und Tourismus Landkreis wird Modellregion für Energiewende

KREIS AHRWEILER · "Wir hoffen nicht nur auf Konzepte, sondern auch auf eine konkrete Umsetzung." Die Teilnehmer der sogenannten "Kick-off-Veranstaltung" sind zuversichtlich: Sie haben sich die nachhaltige Gestaltung der Landnutzung und Energieversorgung auf kommunaler Ebene auf die Fahne geschrieben.

Umgesetzt werden sollen die Ideen in der Modellregion Kreis Ahrweiler. Projektname: "EnAHRgie". Am Beispiel des Landkreises Ahrweiler soll ein Gesamtkonzept für eine nachhaltige Landnutzung mit Schwerpunkt auf eine nachhaltige Energieversorgung entwickelt werden. In der Region soll erforscht werden, welche Instrumente und Methoden entwickelt werden können, um die Energiewende zu bewältigen. Die Ergebnisse sollen sich - wenn möglich - auf andere Landkreise übertragen lassen und als Hilfestellung für die lokale Energiewende genutzt werden. Motto: Einmal gedacht, hundertmal gemacht.

Ziel ist, Motivationen und Aktivitäten auf lokaler Ebene zu nutzen und sie mit Maßnahmen und Zielen auf Landes- und Bundesebene abzustimmen. Die Federführung obliegt der Ahrweiler European Academy of Technology and Innovation Assessment, flankiert von Universitäten, Hochschulen und kommunalen Praxisträgern, Wirtschaftsverbänden, Energieversorgern oder Banken.

Mit der nach Fukushima eingeleiteten Energiewende verfolgt die Bundesregierung bekanntlich das Ziel einer höchstmöglichen Versorgung aus erneuerbaren Energien. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll nach den Plänen des Bundes in einigen Jahrzehnten 80 Prozent betragen. Für Regionen und Kommunen bestehen vielfältige Möglichkeiten, sich an der Energiewende zu beteiligen.

So gibt es Einflussmöglichkeiten über Instrumente der Regionalplanung sowie der kommunalen Bauleitplanung, um beispielsweise Vorrangflächen für Windenergieanlagen auszuweisen. Aber gerade die damit - oder auch mit dem Netzausbau - einhergehende Landnutzung ist hochsensibel in einer Landschaft und Region, die geprägt ist von Wohnen, Erholen, Freizeit, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Natur- und Artenschutz.

Bis 2017 will man erste Ergebnisse vorlegen. Vorausgegangen sind dann Datenerhebungen in öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen, Bevölkerungsbefragungen und Präsentationen, in denen die Erhebungen abgestimmt werden.

Kreisbeigeordneter Friedhelm Münch: "Es ist der Startschuss für ein Projekt, das uns in den nächsten Jahren begleiten wird. Unser Landkreis stellt für die Macher des Projektes eine besondere Herausforderung dar, weil hier die Besonderheiten von Natur und Tourismus zu beachten sind. Wir erhoffen uns Vorschläge auf unserem Weg in der Energiewende."

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