"Sekt & the City" Kurzweilige Comedy-Revue in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Botoxparty kontra Photoshop: Einen kurzweiligen „Mädels“-Abend erlebten dank der Comedy-Revue „Sekt & the City“ rund 300 Frauen im Augustinum in Bad Neuenahr.

Kurzweiliger Abend mit „Sekt & the City“ im Augustinum.

Kurzweiliger Abend mit „Sekt & the City“ im Augustinum.

Foto: Martin Gausmann

Die 300 Frauen, die am Donnerstagabend ins Augustinum Bad Neuenahr gekommen sind, wissen genau, auf was sie sich einlassen. Mit einem „Pro Seccochen“ in der Hand und der besten Freundin im Schlepp, nehmen sie breit grinsend im Theatersaal Platz. Sie wollen auch bei Teil 3 der von der Heilbad Gesellschaft engagierten Comedy-Revue „Sekt & the City“ Bestätigung, wollen hören, dass Best Agerinnen spritzig sein können. Dass es für Frauen ein lebenswertes Leben Ü 50 vor Rente und Silberhochzeit gibt. Dass Winkeärmchen, sogenannte „Chicken Wings“, kein Grund zur Sorge sind. Dass selbst bei Demi Moore, wenn sie oben liegt, alles hängt.

Also Vorhang auf für die drei quirligen Protagonistinnen, die sich in Lenas (Marion Scholz) Friseursalon treffen, um über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu reden. Mit jedem Sektglas-„Stößchen“ unter dem Motto „Ratz fatz, rubbel die Katz, miau“ wächst nach einer zum Teil frustrierenden Bestandsaufnahme der Mut, sich noch einmal zu verändern. Heike (Meike Gottschalk) will von Lena perfekt gestylt werden, weil sie sich als Abba-Agnetha-Double vor 25 Ikea-Filialleitern präsentieren muss, um den Job zu behalten.

Ungeschminkter Blick auf sich selbst

Während Lena der besten Freundin Kati (Ariane Baumgartner) den Kopf wäscht, trällert Heike „The winner takes it all“. Das Publikum johlt, als sie mit dem Haarföhn aus der Hüfte schießen. Fazit der Mädels: „Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, dann lass bloß den Kopf nicht hängen.“ Und: Du lernst einen coolen Typen nicht mit Blick aufs Handy kennen, sondern im wahren Leben.

Auch nach dem Blick in die „Gala“ und dem ungeschminkten Blick auf sich selbst wird klar: „Es ist sauteuer, so billig auszusehen.“ Gespräche über Logarithmen und Lockenwickler, weibliche Intuition versus männlichem Scharfsinn oder Botoxparty kontra Photoshop werden vom Ensemble mit Liedern und Tanzeinlagen untermauert. Da wird im Publikum viel gelacht, geswingt, zugeprostet. Die Frage, ob man Hitzewellen nicht zur Energieentwicklung nutzen kann, muss am Ende jede Frau im Saal selbst beantworten.

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