Ramersbach Kreisstadt verkauft alte Schule

RAMERSBACH · Das neue Ramersbacher Mehrzweckgebäude kann bald von Vereinen und Feuerwehr bezogen werden. Der große Wunsch des Höhenortes der Kreisstadt geht in Erfüllung.

Dann hat die alte Schule als deren Bleibe ausgedient. Deshalb hängt seit einigen Tagen ein Schild mit dem Logo der Kreisstadt am Geländer des alten Schulhofs. Die Aufschrift: "Immobilie zu verkaufen."

Per Exposé bietet die Kreisstadt jetzt im Internet das zweigeschossige Bruchsteingebäude aus der Zeit um 1900 mit rund 190 Quadratmetern Wohnfläche gegen Höchstgebot zum Kauf an. Der Verkehrswert des 561 Quadratmeter großen Grundstücks an der Forststraße samt Aufbauten wird gutachterlich auf 112.000 Euro festgesetzt.

In einem Anbau in Richtung Süden sind zur Zeit noch Fahrzeug und Gerätschaften der Löschgruppe Ramersbach untergebracht. Dito die sanitären Anlagen der ehemaligen Schule. Voraussichtlich zum Ende des zweiten Quartals soll der Umzug von Dorfgemeinschaft, Vereinen und Feuerwehr vollzogen sein. Dann steht das Gebäude leer.

In ihrem Exposé weist die Kreisstadt darauf hin, dass "für den Stadtteil Ramersbach ein anerkanntes Dorferneuerungskonzept existiert. In diesem Konzept werde die alte Schule als ortsbildprägendes Gebäude ausgewiesen, dessen Erhalt angestrebt wird.

Zukünftigen Eigentümern könnten, so das Rathaus, auf dieser Grundlage Zuwendungen aus dem Programm für die private Dorferneuerung gewährt werden. Ein Bebauungsplan liege nicht vor. Die bauliche Nutzung soll sich an der Eigenart der näheren Umgebung orientieren und in diese einfügen.

Zwei Sirenen

Die alte Schule in Ramersbach ist so etwas wie ein Sonderfall. Auf dem Dach thronen gleich zwei Sirenen. Der Standort ist passend, denn noch hat im Anbau des Erdgeschosses die Feuerwehr ihr Domizil. Sie zum Einsatz zu rufen, das ist eigentliche Aufgabe der Sirene, wenn der Piepser nicht ausreicht.

Bleibt die Frage, weshalb zwei Sirenen? Doppelt geheult hört sich auch nicht besser an. Oder ist die eine für feiertags, die andere für wochentags? Dem geneigten Eifeler kommen da eher Vokabeln wie Reserve und Vorratshaltung in den Sinn. Es könnten ja schlechte Zeiten kommen. Oder, wenn eine nicht funktioniert, haben wir noch die andere. Denn doppelt gemoppelt hält bekanntlich besser.

So ist es tatsächlich. Aber eher ungewollt. Denn der Ursprung der Zwillinge liegt lange zurück und darin, dass das ehemals selbstständige Ramersbach eine Sirene auf dem Dach installiert hatte. Der Bund wollte 1960 jedoch eine eigene Anlage für den Luftschutz. Die wurde dann auch für die Feuerwehr in Beschlag genommen, die ältere stillgelegt.

1990 trennte sich der Bund von allen Sirenen und "schenkte" sie den Kommunen, also auch dem Höhenort. Seitdem heult sie für die Feuerwehr. Ihr Zwilling bleibt still. Bis jemand den Draht wieder anklemmt.

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