Pläne für das Kurviertel Kollonaden und Konzerthalle in Bad Neuenahr sind marode

Bad Neuenahr · Die Gebäude am Kurpark in Bad Neuenahr haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Zu diesem Schluss kommen Gutachter, die die kleine und große Konzerthalle, die Trinkhalle und die Kolonnaden unter die Lupe genommen haben.

In Reih und Glied stehen die Stützen in der Bad Neuenahrer Konzerthalle.

In Reih und Glied stehen die Stützen in der Bad Neuenahrer Konzerthalle.

Foto: Martin Gausmann

Die Stadt, die Kurpark und Gebäude vor fünf Jahren von der inzwischen insolventen Aktiengesellschaft Bad Neuenahr gekauft hat, hat zwischenzeitlich für Sicherheit in den Gebäuden gesorgt. Als Unterstützung wurden Stahlstützen eingezogen. „Nur so können dort überhaupt noch Veranstaltungen stattfinden“, erklärte Bürgermeister Guido Orthen am Montagabend dem Stadtrat.

Ziel der Stadt ist ein Investorenwettbewerb für das Areal. Voraussetzung dafür ist eine Abrissgenehmigung des Kreises, für die der Rat bei zwei Nein-Stimmen den Antrag auf den Weg brachte. Dadurch werde für den Wettbewerb Rechts- und Planungssicherheit geschaffen.

In diesem Zusammenhang unterstrich Orthen noch einmal, dass sich die Gebäude zwar in einer Denkmalzone befänden, jedoch nicht unter Denkmalschutz stünden. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe als höchste Denkmalbehörde des Landes habe den Denkmalschutz ausschließlich für die drehbare Konzertmuschel anerkannt, machte Stadt-Vize Detlev Koch klar.

„Wir wollen die beste Lösung“, erklärte Orthen und fand Unterstützer. Christoph Kniel (CDU) nannte den Antrag einen „ersten Schritt für die Neugestaltung“, über das Wie sei später zu diskutieren. Jörn Kampmann (SPD) nannte den Antrag „sinnvoll“, denn es gelte, „keine Zeit zu verlieren“, und Wolfgang Schlagwein (Grüne) betonte: „Der Ist-Zustand kann beine 20 bis 30 Jahre mehr bleiben“. Er schränkte aber ein, dass ein „Antrag auf Abriss nicht gleichzeitig ein Befehl zum Abriss“ sei. Denn wenn ein Investor Teile der Gebäude erhalten wolle, sei er nicht gezwungen abzureißen. Engelbert Felk (FWG) sah „dringenden Handlungsbedarf, „denn wenn der Zustand der Konzerthalle so bleibt, wie er zurzeit ist, können dort bald keine Veranstaltungen mehr stattfinden“.

Ob ein Neubau historisch, modern oder als Kombination angelegt sei, sei zu gegebener Zeit zu diskutieren, sagte Orthen. Zuerst gehe es jetzt darum, für einen Investorenwettbewerb freie Bahn zu schaffen.

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