Kurpark in Bad Neuenahr Keine Probleme mit dem Denkmalschutz

BAD NEUENAHR · Die Stadt weist zur Neuplanung des Kurgartenrandbereiches und zu einem etwaigen Abriss von alten Gebäuden Vorwürfe zurück. Alles sei mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt.

 Die Kurkolonnaden in Bad Neuenahr waren einst eine besondere städtebauliche Attraktion.

Die Kurkolonnaden in Bad Neuenahr waren einst eine besondere städtebauliche Attraktion.

Foto: Gausmann

"Es ist gut, dass sich die Stadt der Verantwortung bewusst ist und endlich Handlungsbedarf sieht. Auch ist es gut, wenn die Stadt den erbärmlichen Zustand der sogenannten Kurkolonnaden ändern will und der Kurpark zur Kurgartenstraße hin architektonisch gestaltet und die Verbindung zur Stadt betont werden soll", meint Axel Hausberg, Ortskurator Ahrtal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu den Plänen der Stadt, den Kurgartenrand neu zu beplanen.

Bei der Umgestaltungspräsentation in der Konzerthalle (der GA berichtete), habe es keinerlei Information, Diskussion oder Erklärung über Erhalt, Renovierung und Abriss der historischen Gebäude gegeben. "Der Bürgermeister sagte zu Beginn, dass er die Bürger bei Entscheidungen mitnehmen will. Aber was gibt es noch zu entscheiden?", fragt Hausmann.

Offensichtlich seien die Entscheidungen zum Abriss der Bauten doch bereits gefallen. Und darüber würden die Bürger nicht informiert. Bürgermeister Guido Orthen betone stets, dass Denkmäler die kulturellen Wurzeln der Stadt seien und dass Bad Neuenahr von Tradition und Moderne lebe. "Es kann aber nicht Tradition sein, dass alles, was historisch und erhaltenswert ist und die Identität der Stadt ausmacht, abzureißen", so der Ortskurator.

Er beruft sich auf Aussagen der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), wonach die Liegenschaften komplett unter Denkmalschutz stehen würden. Hausmann klagt: "Nun will die Stadtverwaltung auch die Denkmalzone Kurbezirk zerstören." Wenn die Stadt so weiter mache, gebe es bald keine Denkmäler mehr in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Damit würde die Stadt dann "ihre Wurzeln ausreißen".

Die Stadt wies das zurück. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe sei als Denkmalfachbehörde bereits frühzeitig in das Vorhaben eingebunden. "Bestanden zunächst unterschiedliche Auffassungen zur Denkmaleigenschaft, so konnte hier im März 2015 ein Konsens gefunden werden", stellte die Stadtverwaltung klar.

Zur Denkmaleigenschaft habe man festgehalten: „Die Generaldirektion erklärt, dass den Kolonnaden, der dahinter befindlichen Konzerthalle (mit Ausnahme der Orchestermuschel) sowie der Trinkhalle und dem jetzigen Lesesaal kein Denkmalwert zukommt. Sie sind lediglich Teil der Denkmalzone, aber keine Einzeldenkmäler.“ Baulichen Veränderungen oder einem Abriss und Neubau werde denkmalrechtlich grundsätzlich zugestimmt.

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