Der Geist der Vorweihnachtszeit Kammerchor Ahrweiler überzeugt in Sankt Laurentius

AHRWEILER · Besinnlich, nachdenklich, meditativ und auch eindringlich gab sich der Kammerchor Bad Neuenahr-Ahrweiler bei seinem Konzert in der Pfarrkirche Sankt Laurentius. Es gelang ihm, mit Werken voll Frömmigkeit und Feierlichkeit den Geist der Vorweihnachtszeit zu vermitteln.

Auch wenn die Musik vom Ahrweiler Weihnachtsmarkt und die Stimmen der Marktbesucher zuweilen bis ins Innere des Gotteshauses drangen: Wer zum Konzert des Kammerchors Bad Neuenahr-Ahrweiler die Pfarrkirche Sankt Laurentius betrat und sich ganz auf die Darbietungen der mehr als 50 Sänger einließ, konnte das rege Treiben vor der Tür bald ausblenden. Es waren allein die Männerstimmen, die unter dem Dirigat von Chorleiterin Ulrike Ludowig zunächst das gregorianische Stück „Ave Maris Stella“ anstimmten. Ebenfalls a cappella intonierten dann ausschließlich die Frauenstimmen des Chores Zoltan Kodalys „Ave Maria“, genauso wie es später auch bei „Maria durch ein Dornwald ging“ der Fall war. Zum umso mächtiger wirkenden Magnificat in der Version von George Dyson vereinten sich die Stimmen der Chorsänger und lobten und priesen den Herrn mit den Worten Mariens als barmherzigen Retter und Heilsbringer für die Armen und Hungernden.

Auch bei der Umsetzung des „Kyrie“ aus Gioachino Rossinis „Petite messe solennelle“ erwies sich die Stimmbildung, auf die die Chorleiterin viel Wert legt, als erfolgreich. Und beim „Rorando Coeli“ von Jan Campanus Vodnansky bildeten die Sänger einen zweiten kleinen Chor aus dem Chor als Echo.

Besinnlich, nachdenklich, meditativ und auch eindringlich gab sich der Kammerchor bei seinen Interpretationen. Es gelang ihm mit Werken voll Frömmigkeit und Feierlichkeit den Geist der Vorweihnachtszeit zu vermitteln.

Begleitet wurde der Chor von Anna Sigalova (Orgel und Klavier), die auch mit zwei Instrumentalwerken zum Charakter des Konzerts beitrug: mit den ersten beiden Sätzen aus der „Suite gothique“ im spätromantischen Stil des Franzosen Leon Boellmanns und mit „Noel X“ des Barockkomponisten Louis-Claude Daquin. Ein weiterer Akteur des Abends entstammt den Reihen des Chores. Seit mehr als 35 Jahren singt Franz-Wilhelm Glöckner die Bassstimme im Kammerchor, aber er schreibt auch Texte.

„Advent, was ist das?“ fragte Glöcker zum einen, und er widmete sich auch den Ängsten der jungen Maria, als sie erfuhr, schwanger zu sein. Er erzählte von einem eigenen Besuch in dem Haus in Ephesos, in dem Maria bis zu ihrem Tod gelebt haben soll, und er erinnerte an das Volk Israel, das es nicht leicht hatte angesichts von Verfolgung und Gefangenschaft am Glauben an Gott festzuhalten. „Unsere heutigen Adventslieder sind noch ein Nachhall auf den verzweifelten Schrei der Israeliten nach Erlösung: O komm, o komm, Immanuel. O Heiland reiß die Himmel auf“, stellte er fest. Schließlich folgten nach den klassischen Werken auch bekannte und immer wieder gern gehörte Weihnachtslieder und adventliche Choräle wie „Es kommt ein Schiff geladen“ und „Adeste fideles“. Johann Sebastian Bachs „Wachet auf ruft uns die Stimme“ hörte das Publikum gegen Ende des Programms und auch gerne nochmals als Zugabe. Davor hatten die Zuhörer auch mitsingen dürfen zu „Tochter Zion“.

Sein Hauptkonzert gibt der Kammerchor Bad Neuenahr-Ahrweiler am Sonntag, 18. März, um 18 Uhr in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche als Abschlusskonzert der Ahrweiler Freiheitswochen mit Gesangssolisten und Orchester und unter anderem der „Paukenmesse“ von Joseph Haydn.

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