Theater in Bad Neuenahr Künftige Erzieher reißen Grenzen ein

BAD NEUENAHR · Schüler der Fachschule für Erzieher der Berufsbildenden Schule führten das Theaterstück „Gangs for Freedom“ auf. Die 30 Akteuer wollten ihrem Publikum zeigen, wie wichtig Zusammenhalt ist.

 Das "Happy End" in einer bunten, toleranten Stadt zeigt der Gemeinschaftstanz der "Gangs".

Das "Happy End" in einer bunten, toleranten Stadt zeigt der Gemeinschaftstanz der "Gangs".

Foto: Martin Gausmann

Ahrweiler besteht auch aus vier Straßenzügen, den Huten, ist aber nicht zu vergleichen mit der Stadt, die beim Theaterstück „Gangs for Freedom“ im Mittelpunkt stand. Denn Ahrweiler steht und hält zusammen. Doch die fiktive Stadt, die die Schüler der Fachschule für Erzieher (FSERZ 15a) der Berufsbildenden Schule (BBS) Bad Neuenahr auf der Bühne der Turnhalle brachte, war gekennzeichnet von vier Stadtteilen mit Grenzen, Abschottung und Isolation.

Die rund 30 Akteure wollten dem Publikum zeigen, warum es gerade heute wichtig ist, sich nicht zu bekriegen, sondern zusammenzuhalten. Zugleich leisteten die Schüler einen Beitrag zur 2. Ahrweiler Freiheitswoche und bewerben sich mit dem Film, den die Mitschüler der Medienklasse von der Aufführung aufgenommen haben, um den Sieg beim Schülerwettbewerb, der bei der Matinée der Freiheiter am 19. März, verliehen wird.

So gab es die „Red Rebells Gang“, die im roten Stadtviertel regierte. Die „Sympatics“ fühlten sich in ihrem grünen Teil wohl. Bei den „Gymnastics“ im blauen Teil stand der Sport und die Schönheit im Fokus und da waren noch die schlauen „Nerds“ im gelben Bereich, die als Streber schlechthin galten.

Jedes Viertel hatte seine Aufseher, die eben keinen gesellschaftlichen Wandel wollten, die einschüchterten. Als sich jede Gang dem Publikum mit eigenem Song und auch einer „Body Percussion“, also einer Klangerzeugung mit dem eigenen Körper durch Hilfe von Händen, Füßen, Fingern und Stimme vorgestellt hatte, da war es der rote Rebell (Marc Michels), der sich von „Rad“ wie Radieschen zu „Grips“ mauserte.

Denn er schaltete sein Hirn ein, setzte sich über die Anführer hinweg, besuchte die anderen Gangs und konfrontierte Akteure und Publikum mit Fragen wie „Warum darf ich mich nicht verändern und neugierig sein?“. Jede Gang ließ ihn nach kurzem Aufeinanderprallen von Neugier und Sturheit in ihre Welt eintauchen: So lernte er von den „Nerds“, wurde fit durch die „Gymnastics“ und profitierte von der Freundlichkeit der „Sympatics“.

Am Ende kehrte er voller positiver Eindrücke und als bunter Mensch zurück und überzeugte alle, dass die Farbe egal ist. „Wir müssen gemeinsam Grenzen einreißen, um friedlich zusammenleben zu können“, so die Botschaft, die in einem gemeinschaftlichen Tanz, in den auch das Publikum eingebunden wurde, mündete.

Die Zuschauer spendeten für den Enthusiasmus der künftigen Erzieher viel Beifall. Das Stück ist in Zusammenarbeit mit Annette Gies (OKUJA) und das Bühnenbild mit Ingeborg Metz im Arp Museum entstanden. Die Schüler haben mit Iris Sauer (Regie), Ann-Kristin Göppert (Tanz) und Michael Kreutzer (Musik) die „Gangs for Freedom“ entwickelt. Sie wollen die Botschaft vom freien Willen den Mitschülern besonders mit interkulturellem Hintergrund übermitteln und ein Zeichen für Integration, Toleranz und Freiheit setzen.

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