"Die Paveier" Kölsche Weihnacht im Kurhaussaal Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Mit ihrem Konzert im Kurhaussaal in Bad Neuenahr sorgte die Kölner Band „Die Paveier“ für volles Haus und Begeisterungsstürme. Der Kurhaussaal war ausverkauft.

 "Die Paveier" bei der kölschen Weihnacht auf der Kurhausbühne in Bad Neuenahr.

"Die Paveier" bei der kölschen Weihnacht auf der Kurhausbühne in Bad Neuenahr.

Foto: Martin Gausmann

Direkt das zweite Konzert ihrer diesjährigen vorweihnachtlichen Tournee führte die Kölner Gruppe „Die Paveier“ in den Kurhaussaal in Bad Neuenahr. Vor ausverkauftem Haus brachten sie heitere bis nachdenkliche kölsche Tön zu Gehör und hatten sich zahlreiche Gäste eingeladen, darunter der Kinderchor der Kölner Katholischen Hauptschule Großer Griechenmarkt, welche direkt zu Beginn des Konzertes die Herzen der Besucher höher schlagen ließen. Diese Stimmung brach bis zu den stehenden Ovationen nach dem Finale nicht ab.

Im Hintergrund und leicht monoton erklingt ein gezupfter Gitarrenrhythmus. Vier eingemummelte Gestalten erscheinen auf der Bühne und tragen jeder ein anderes Akkordeon vor dem Bauch. Schnell ist klar, dass sich hinter den Chaoten des „Quetschquartett“ die Musiker der „Paveier“ befinden. Mit ihrem Ulk „Hillich Ovend om Dom“ eröffneten die Musiker beschwingt die zweite Hälfte, in welcher der Ton spürbar humoriger wurde. Nachdenkliche Töne wie die Kölsche Version des Leonard Cohen-Evergreens „Halleluja“ prägten die erste Hälfte.

Unter anderem spielten die Gäste von der Gruppe „Lupo“ den Bläck-Fööss-Klassiker „Vürm Huus do blös d'r Wind“, der in allen Facetten des Lebens die Vergänglichkeit am Werk sieht. Ihr eigener Song „För die Liebe nit“ denkt darüber nach, dass die Kölsche Sprache kein eigenes Wort für das Wichtigste im Leben entwickelt hat und ließ das Publikum mehrmals von Herzen „Ja, wat denn?“ ausrufen. Der Ruf sollte den Abend über noch häufiger erschallen. Das neue Paveier-Weihnachtslied „Do steiht ne Stään am Himmel“ sinniert über den Stern von Bethlehem als Sinn und Weg. Auch bei neueren Stücken klatschte und sang das Publikum mit Begeisterung mit.

Applaus wollte nicht abbrechen

Wenn Hans Ludwig alias Bubi Brühl das goldene Buch zückt, dann machen es sich die Besucher noch einmal gemütlicher auf ihren Stühlen. Die Geschichte „Der neue Kalender“ verlangte zunächst einiges an Dialekt-Verständnis von seinen Zuhörern. Als man sich aber eingehört hatte, wurde man mit einer an Pointen reichen Erzählung zum Schmunzeln belohnt, welche das alte Köln wieder aufleben ließ.

In bester amerikanischer Manier wickelte Rockemarieche Peggy Sugarhill in einer Kölschen Version von Joan Javits „Santa Baby“ das Christkind um den Finger und sang gemeinsam mit Paveier-Frontmann Sven Welter ein weihnachtliches Pennerpärchen-Duett. Humoristischer Höhepunkt war der Gastauftritt von Jörg Paul Weber, der erst mit seinen fiesen Anekdötchen den Saal zum Kochen brachte und dann an der Mandoline mit den Stücken „Unser Bäumche“ und „Möd ungerm Tannebaum“ zum Singen, Klatschen und Schunkeln.

Nach dem letzten Ton trieb es die Besucher blitzschnell von ihren Sitzen in die Höhe. Der Applaus wollte nicht abbrechen. Nach einer karnevalistischen Zugabe wandte sich der Abend zum großen Finale der traditionellen Deutschen Weihnacht zu. Begleitet von den Damen des Streichquartetts „Himmel und Äd“ sangen Band und Publikum „Süßer die Glocken nie klingen“, „Alle Jahre wieder“ und „Leise rieselt der Schnee“.

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