Zwei Goldmedaillen für Gehörne Jäger wollen keine Hundesteuer mehr zahlen

AHRWEILER · Hegering Bad Neuenahr-Ahrweiler kam zur ersten Versammlung nach dem Zusammenschluss zusammen.

Jetzt bilden sie eine starke Gemeinschaft, die Jägerinnen und Jäger aus der Kreisstadt. Ein Jahr nach dem Zusammenschluss der beiden städtischen Hegeringe kam die neue Formation nun zu ihrer ersten gemeinsamen Versammlung als Hegering Bad Neuenahr-Ahrweiler zusammen. 56 Mitglieder waren der Einladung ins "Kleinertz" nach Ahrweiler gefolgt, wo die Vorsitzende Angelika Schrader-Stahl noch einmal anhand von Zahlen verdeutlichte, wie die Gemeinschaft ausschaut. 107 Mitglieder stark ist der Hegering aktuell, alleine acht neue Mitglieder konnten im ersten Jahr gewonnen werden. Mehr als 5000 Hektar bejagbare Fläche gehören zum Gebiet.

Eine derart starke Gemeinschaft hat aber auch eine imposante Stimme in der Gesellschaft. Und mit dieser wollen die Hegeringmitglieder nun umsetzen, was sie schon seit Jahren fordern: die Abschaffung der Hundesteuer für ihre Tiere. Die Jäger seien schließlich gesetzlich verpflichtet, bei bestimmten Jagdarten immer ausgebildete und geprüfte Jagdhunde mit sich zu führen. Pro Revier muss per Gesetz mindestens ein speziell ausgebildeter und geprüfter Jagdhund zur Verfügung stehen, diese werden für vielfältige Zwecke eingesetzt. "Vor dem Hintergrund der dargestellten Dienste im Interesse der Öffentlichkeit ist es nicht gerechtfertigt, dass die Hundesteuersatzung der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler in ihrer derzeitigen Fassung Diensthunde von Zoll oder Forstwirtschaft durch eine Steuerbefreiung bevorzugt, während Jagdhunde nicht in den Genuss dieser Privilegierung kommen", heißt es in einer Pressemitteilung des Hegerings Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ein entsprechender Antrag an die Stadtverwaltung solle bald folgen.

Dass die Jäger Gehör mit ihren Forderungen finden, unterstrich der Vorsitzende der Kreisjagdgruppe im Landesjagdverband, Thomas Güthe, bei seinen Ausführungen. Immerhin habe beispielsweise die jüngste Kampagne "Kämpf mit" gegen das Fütterungsverbot bewirkt, dass die Landesregierung die eigentlich im Koalitionspapier vereinbarte Evaluierung des Landesjagdgesetzes zur Mitte der Legislaturperiode habe fallen gelassen. Ganz anders sei das im "grün" regierten Baden-Württemberg, dort sei aus dem Landesjagdgesetz nun das "Wildtier-Management-Gesetz" geworden.

Mit zahlreichen weiteren Informationen war die Hegeringversammlung in Ahrweiler auch eine Art Fortbildungsveranstaltung für die Waidmänner und -frauen. So gab der Leiter der Beratungsstelle im Landesjagdverband, Robert Ackermann, Hinweise und Tipps für den Umgang mit Wildschäden bei Winzern und Bauern.

Bei der Trophäenbesprechung gab es dann gleich zwei Goldmedaillen für die besten Rehgehörne. Raphael Pollig und Dirk Prüter erhielten für ihre Trophäen exakt die gleiche Punktzahl. Silber ging an Matthias Fell, Bronze erhielt Rudi Kniel. Bei den Abschusszahlen von April bis März wartete der Hegering mit 194 Stück Rehwild, 142 Stück Schwarzwild, 14 Stück Muffelwild und 76 Stück Rotwild auf. Vor allem die Abschusszahlen beim Schwarzwild waren gegenüber den letzten Jahren angestiegen. Kreisweit wurden 2342 Sauen erlegt, und damit 350 mehr als im Vorjahr.

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