Melanie Gobbo in Bad Neuenahr In die kleine Bar mit Franz Lehár

BAD NEUENAHR · Unter dem Motto „Wiener Melange“ hat die Sopranistin Melanie Gobbo, unterstützt von Damian Szewczyk am Klavier und Leszek Saletra an der Geige, einen Rundumschlag in der Welt der Operette präsentiert, der beim Publikum in der Bad Neuenahrer Konzerthalle sehr gut ankam.

 Entzückten mit Evergreens von Robert Stolz, Franz Lehár und Co.: (v.l.) Damian Szewczyk, Melanie Gobbo und Leszek Saletra.

Entzückten mit Evergreens von Robert Stolz, Franz Lehár und Co.: (v.l.) Damian Szewczyk, Melanie Gobbo und Leszek Saletra.

Foto: Martin Gausmann

In einer Rundreise durch die ehemalige KuK-Monarchie durften Stationen am Wolfgangsee, in der glänzenden Hauptstadt Wien und im benachbarten Ungarn nicht fehlen.

Im strahlend silbernen Kleid sowie mit einem noch glänzenderen Lächeln betrat Gobbo die Bühne. Mit „Wien wird bei Nacht erst schön“ aus Robert Stolz' „Frühlingsparade“ ging es direkt mitten ins Operetten-Getümmel. Erinnerungen an den großen Peter Alexander wurden mit zwei Stücken aus „Im Weißen Rössl“ aus der Feder Ralph Benatzkys wieder wach: „Es muss was Wunderbares sein“ und „Was mein Herz zu sagen hat“.

Zu letzterem ließ Violinist Saletra seine Geige täuschend echt wie eine Mandoline klingen. Einen ersten Seitenblick nach Ungarn gestalteten die beiden Instrumentalisten mit einem Potpourri aus den schönsten Melodien Emmerich Kálmáns. Der erste Einsatz für die Kehlen des Publikums kam bei „Tanzen möcht‘ ich“ aus der „Csardaszfürstin“ desselben Komponisten.

Auf das Signal „Tausend kleine Engel singen“ hin mussten die Zuhörer nicht lange überlegen: „Habt euch lieb!“ Auch die Einladung, zum Heurigenlied „Das muss ein Stück vom Himmel sein“ aus dem 1931er Film „Der Kongreß tanzt“ ausgiebig zu schunkeln, schlugen die Besucher nicht aus.

Während eines österreichisch-ungarischen Operettenabends dürfen natürlich Melodien von Franz Lehár nicht fehlen. Aus „Die lustige Witwe“ erklang „Lippen schweigen, 's flüstern Geigen“ sowie aus „Giuditta“ das feurige „Ich weiß es selber nicht – Meine Lippen, sie küssen so heiß“.

Köpfe wiegten sich im Rhythmus der Musik

Die Einladung „In der kleinen Bar“ aus „Paganini“ endete für einen Besucher mit einem Gläschen Sekt und einem Spontanapplaus von den Publikumsrängen. In mehreren Streifzügen vor die Bühne nahm Gobbo Kontakt mit ihrem Publikum auf, was dieses mit hoher Aktivität beantwortete. Da wurde fleißig mitgesummt und die Köpfe wiegten sich im Rhythmus der Musik.

In „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ aus der gleichnamigen Operette von Stolz und „Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“, bekannt in der Interpretation von Willy Fritsch aus dem Film „Sieben Ohrfeigen“ von Paul Martin, wurden die jeweiligen Refrains mit Begeisterung und Lautstärke mitgesungen.

Der Applaus war nach diesen Einlagen noch einmal so stark. Ein Ratespiel à la „Erkennen Sie die Melodie“ war keine große Herausforderung: „Ein Freund, ein guter Freund“ aus dem Film „Die drei von der Tankstelle“.

In „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ aus dem gleichen Film konnten Musiker und Zuhörer förmlich dahinschmelzen. Im knallroten Kleid präsentierte Gobbo „Dunkelrote Rosen“ aus dem „Gasparone“ von Carl Millöcker und mit drei weiteren Stücken wurde die Schönheit Wiens besungen: „Wien, Wien, nur du allein.“

Doch auch die rauschendste Ballnacht neigt sich einmal dem Ende und so hieß es nach dem Schlussapplaus in der Zugabe nur „Sag beim Abschied leise Servus!“.

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