Der Erlös wird in das alte Backhaus investiert In Ehlingen qualmte der Kamin

EHLINGEN · Backesfest ist ein Publikumsmagnet. 240 Brote kamen an den Mann.

 Ehlingen Backesfest Losverkäufer Egon

Ehlingen Backesfest Losverkäufer Egon

Foto: Martin Gausmann

Schweißtreibend war das, was sich drei Tage lang im Ehlinger Backes tat. Dort loderte das Feuer im Ofen beinahe durchgehend. Erst waren es rund 240 Backesbrote, die hergestellt wurden, dann rund vier Quadratmeter Blechkuchen und schließlich Unmengen von Flammkuchen, mal klassisch mit Schmand und Speck, mal vegetarisch.

Dem Hunger der vielen Gäste, die am Samstag und Sonntag an Tischen und Bänken unter Zelten oder freiem Himmel rund um das Backes zu finden waren, war kaum Einhalt zu gebieten. Aber sie schafften es schließlich doch, die 45 Mitglieder des Ehlinger Backesvereins um den Vorsitzenden und „Oberbäcker“ Richard Schneider, die von ihren Familien tatkräftig unterstützt wurden.

Das Backesfest ist ein absoluter Publikumsmagnet, zieht nicht nur die Ehlinger, sondern viele Gäste und Vereine aus den Nachbarorten an. Und so manch ein Ahrsteig-Wanderer oder Radtourist macht unwillkürlich ebenfalls einen Abstecher vom Weg zum nahen Festplatz.

In diesem Jahr begann das zweitägige Fest einmal nicht am Ehlinger Backhaus, sondern in der kleinen St.-Hubertus-Kapelle. Hier hatten Maria Hofmann, Doris Hoffmann und Andrea Roth am Samstagabend einen gut besuchten Wortgottesdienst angeboten. Mit Ende der Feier endete dann der samstägliche Dauerregen, einem zünftigen Open-Air-Fest stand nichts mehr im Wege. „Irgendwann mussten wir dann die Zapfhähne hochdrehen, sonst hätten die Leute bis zum Morgen gefeiert“, so Richard Schneider.

Selbst hinterm Tresen wurde zur Musik von DJ Axel Schmieding getanzt, so ausgelassen war die Stimmung. Auf den Heimweg hatten sich da nur die Mitglieder des Backesvereins aus Jammelshofen gemacht. Sie wollten eigentlich am Samstag „nur mal kurz gucken“, wie die Kollegen in Ehlingen arbeiten, und wurden direkt tatkräftig in die Arbeit eingebunden.

Sonntag ging das Feiern munter weiter. Um die Mittagszeit bildete sich eine lange Schlange vom Ofen im Backes bis hinaus auf die Straße. Wer einen der begehrten Flammkuchen ergattern wollte, musste schon ein wenig Geduld mitbringen. Kaum war der Mittagstisch verspeist, wurde es am Kuchenbuffet voll. Am Abend versammelte sich die Festgesellschaft schließlich vor der schnell installierten Leinwand. Dank Public Viewing verpasste niemand den Auftritt der deutschen Fußballer. Und auch vor Ort gab es noch einiges zu gewinnen, bei der großen Tombola waren Restaurantgutscheine der Lokale aus der Umgebung die Hauptpreise.

Den Erlös des Backesfestes wollen die Mitglieder wieder in den Erhalt des alten Backhauses investieren. Das gehört zwar der Stadt, um den Erhalt aber kümmert sich der Verein, der den Ofen rund zehn Mal im Jahr feuert, um das ausschließlich aus Naturprodukten bestehende Ehlinger Backesbrot herzustellen.

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