Rebschutz im Ahrtal Im Tiefflug gegen Schädlinge im Wingert

KREIS AHRWEILER · Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion genehmigt Einsätze gegen Pilzkrankheiten.

 Am Dienstagmorgen startete "Kamikaze" seine Flugsaison im Ahrtal in der Weinbergslage Ahrweiler Rosenthal. Der Helikopter brachte ein Mittel gegen Peronospera, den falschen Mehltau, aus.

Am Dienstagmorgen startete "Kamikaze" seine Flugsaison im Ahrtal in der Weinbergslage Ahrweiler Rosenthal. Der Helikopter brachte ein Mittel gegen Peronospera, den falschen Mehltau, aus.

Foto: Günther Schmitt

Seinen Spitznamen hat er seit vielen Jahren weg, der Spritzhubschrauber, der jährlich die Wingerte im Ahrtal abfliegt: „Kamikaze“. Seine Flugsaison hat am Dienstag begonnen und dauert bis Anfang August. Das haben die Vertreter der einzelnen Spritzausschüsse festgelegt. Dabei werden für die „Spritzgemeinschaft Ahr“ neun Spritzungen und für die „Spritzgemeinschaft Öko Ahr“ eine Spritzung ausgebracht. Betroffen sind die Gemarkungen Ahrweiler, Altenahr, Bad Neuenahr, Dernau Heimersheim, Lohrsdorf, Mayschoß, Rech und Ringen.

Dienstagmorgen flog „Kamikaze“ über die Lage Ahrweiler Rosenthal. Der Helikopter ist trotz der Geräuschkulisse der Freund der Winzer. In den Steillagen ist er zum unverzichtbaren Helfer geworden. Mit seinen beiden rund fünf Meter langen Spritzauslegern erspart der Heli jede Menge mühsamer Handarbeit. Gespritzt werden laut Aufsichtsbehörde nur Fungizide. Insektizide oder Pestizide sind verboten. Bei der Spritzung am Dienstag ging es gegen die Pilzkrankheit Peronospera, den falschen Mehltau.

Der Hubschraubereinsatz im Rebschutz ist kein vollständiger und vollwertiger Ersatz für vom Boden durchgeführte Bekämpfungsmaßnahmen.

„Daher sollte jeder Winzer dafür Sorge tragen, dass für den Fall, dass pilzliche Infektionsherde in seinem Weinberg während des Hubschraubereinsatzes festgestellt werden oder eine Hubschrauberspritzung nicht möglich ist,auch eine Behandlung vom Boden erfolgen kann“, heißt es vom Mittelrheinischen Rebschutz. Der Raubmilben schonende Spritzplan in den einzelnen Gemarkungen sei in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel erstellt worden.

Für die Genehmigung der Flüge ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier zuständig. Fliegen darf „Kamikaze“ übrigens nur, wenn es fast windstill ist. Denn das Spritzmittel soll in die Wingerte und nicht „in die Gegend“. Die aktuell eingesetzten Mittel und Flugtermine werden auf der Internetseite unter add.rlp.de und unter der Adressemittelrheinische-rebschutz.de veröffentlicht. An den Winzer- und Wanderwegen weisen Schilder die Passanten auf die Spritzungen hin.

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