Stadtplanung in Bad Neuenahr Ideen für die Neugestaltung am Kurpark in Ahrweiler

KREISSTADT · Der Bauausschuss will realisierbare Ideen für die Neugestaltung der Bebauung am Kurpark. Nur die Konzertmuschel soll bleiben.

Die Liegenschaften am Rande des Bad Neuenahrer Kurparks sollen neu gestaltet werden. Der Bau- und Planungsausschuss brachte dazu die städtebauliche Neuordnung auf den Weg. Laut einem Bebauungsplan-Vorentwurf soll zwischen Ahr und Kurpark-Café ein Sondergebiet „Kur“ festgesetzt werden, um die Kurstadteigenschaft von Bad Neuenahr weiter zu stärken.

Der Vorentwurf gebe allerdings lediglich einen groben Rahmen vor, so Stadt-Vize Detlev Koch, denn die genaue Gestaltung des Areals soll im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs erst noch näher bestimmt werden. „Deshalb müssen wir noch Spielräume offenlassen und sehen das Ganze ohnehin als sich entwickelnden Prozess“, machte er deutlich. Dennoch wolle man keine Luftschlösser sehen, sondern realisierbare Ideen, für die es nach Möglichkeit auch schon konkrete Investoren gebe, die die Ideen umsetzen wollten. Zumal die Zeit ein wenig dränge, denn bis zur Landesgartenschau 2022 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

In drei Sondergebiete einteilen

Der vordere Bereich des Kurgartens zwischen Ahr, Kurgartenstraße und Oberstraße soll demnach in drei Sondergebiete eingeteilt werden. In der bislang noch unbebauten Ecke des Kurparks direkt an der Kurgartenbrücke soll ein eingeschossiges Kurcafé entstehen, eventuell auch mit Staffelgeschoss. Die Außengastronomie soll sich ein Stück weit über die Ahr erstrecken und so neue Perspektiven auf Park, Stadt und Fluss eröffnen. Der Böschungs- und Wasserbereich soll dafür mit einer freitragenden Terrasse überbaut werden.

Entlang der Kurgartenstraße, wo jetzt die Kurkolonnaden sind, soll die Nutzung intensiviert und damit der Kur- und Innenstadtbereich gestärkt werden. Neben kurspezifischen Einrichtungen wie der Heilmittelausgabe sollen dort auch tourismusbezogene und der Gesundheit dienende Nutzungen möglich sein. Während temporäres Wohnen in Form von Ferienwohnungen und Pensionen zulässig ist, wird das dauerhafte Wohnen explizit ausgeschlossen, um die Kurparkliegenschaften in diesem Bereich nicht zu einem elitären Wohnquartier zu machen. Dabei soll im Gegensatz zum jetzigen Zustand auch die zum Kurpark hin gelegene „Rückseite“ der Gebäude aufgewertet werden, etwa durch Schaufenster, „und nicht nur durch Brandschutztüren und Container wie jetzt“, so Stadtplaner Alfred Bach.

Gebäudekomplex deutlich länger als Kurkolonnaden

Dieser Gebäudekomplex soll deutlich länger werden als die jetzigen Kurkolonnaden, er soll nämlich bereits in der Flucht gegenüber der Eingangs-Ecke des Steigenberger-Kurhotels beginnen und bis zum Ende des Konzertsaals gehen. Dort könnte auch künftig wieder ein Konzertsaal mit bis zu 500 Sitzplätzen entstehen, der die unter Denkmalschutz stehende Konzertmuschel einbezieht. Darüber hinaus könnten anstelle der bisherigen Kurkolonnaden diverse Ladenlokale, aber auch Arztpraxen, Büros, Ferienwohnungen und Pensionen sowie Schank- und Speisewirtschaften mit Innen- und Außengastronomie entstehen. Hinsichtlich der konkreten Gestaltung müsse man jedoch das Ergebnis des Realisierungswettbewerbes abwarten, so Koch.

Das gilt auch für den westlichen Teil, wo heute noch das Kurpark-Café zu finden ist. Hier sollen künftig kur- und tourismusspezifischen Nutzungen ermöglicht werden, welche in ihrer Kubatur sogar raumgreifender als das jetzige Kurpark-Café sein dürfen. So sind hier Hotelbetriebe ebenso zulässig wie Arztpraxen, Kliniken oder Sanatorien. Der Ausschuss empfahl bei einer Gegenstimme (Wählergruppe Jakobs) die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes in die Wege zu leiten und die Öffentlichkeit frühzeitig zu beteiligen.

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