Das Gebäude wird um sechs Meter verlängert IHK zieht in die Niederhut-Terrassen

AHRWEILER · Umzug von der Bad Neuenahrer Heerstraße ins ehemalige Ahrweiler Katasteramt Anfang 2017.

 Plan Kataster

Plan Kataster

Foto: Heiner Fuhs

Sie heißen Niederhut-Terrassen und können derzeit in der Ahrweiler Joerresstraße 11 nur entstehen, weil das Land durch die Umstrukturierung der rheinland-pfälzischen Vermessungs- und Katasterverwaltung auf die Schuldenbremse trat und Millionen einsparen wollte. Das Ende für die Katasterämter in Ahrweiler und Sinzig wurde eingeläutet, seit 2013 fängt eine Servicestelle im Ahrweiler Kreishaus das Spektrum an Dienstleistungen rund um Grundstücke und Vermessung auf. Die Bürger können dort Auskünfte und Auszüge aus dem Liegenschaftsregister, aus dem Zahlenwerk des Liegenschaftskatasters, aus der Bodenrichtwertkarte erhalten sowie Anträge auf Liegenschaftsvermessungen stellen.

Das Land als Eigentümer wollte das mehr als 50 Jahre alte Gebäude natürlich auch zu Geld machen. Interesse, 2014 ein Gebot abzugeben, hatten der Ahrweiler Unternehmer Heiner Fuhs und seine Tochter Maike, beide Geschäftsführer der Firma „HMF“ (Häuser mit Flair). „Das Land war nach dem Debakel mit Alfredo Pauly und dem landeseigenen Gelände an der Walporzheimer Straße für das vom Bad Neuenahrer Pelzdesigner geplante 'Chateau de Luxe' gebranntes Kind,“ so Bauträger Heiner Fuhs im GA-Gespräch. „Daher war die Grundvoraussetzung für den Verkauf von Seiten des Landes nicht nur ein tragfähiges Konzept, sondern das Vorliegen der Bauvoranfrage. Das Motto lautete 'wer kauft, der zahlt direkt'.“

Das Konzept stand fest, auch, dass das Gebäude in direkter Nachbarschaft zum Ahrweiler Finanzamt in seinem Stil belassen wird, weil es stadtbildprägend ist. Ebenso war der Name schnell gefunden: Niederhut-Terrassen. Derzeit wird fleißig gebaut, sechs der sieben Wohnungen sind bereits verkauft. „Wir haben im Januar losgelegt, arbeiten überwiegend mit heimischen Betrieben und möchten, dass hier jeder in seiner Wohnung am Jahresende Weihnachten feiern kann“, so Maike Fuhs. Wie ein Geschenk ist für Bernd Greulich, Geschäftsführer der Außenstelle Bad Neuenahr-Ahrweiler der Koblenzer Industrie- und Handelskammer (IHK), der Umzug im ersten Quartal 2017 von der Bad Neuenahrer Heerstraße in die Ahrweiler Joerresstraße.

„Nah an der Kreisverwaltung, nah an der Ahr-Akademie, einfach perfekt“, so Greulich. Daher beschloss die IHK, die kompletten 280 Parterre-Quadratmeter zu kaufen. „Das Objekt hat es uns angetan. Nicht nur, weil wir noch Einfluss auf die Gestaltung nehmen konnten– auch die derzeit nicht gegebene Barrierefreiheit war ein wichtiges Argument – sondern auch die Erweiterung um fast 100 Quadratmeter. Derzeit haben wir einen Seminarraum, benötigen aber durch die Übernahme von Aufgaben von Koblenz in Sachen beruflicher Ausbildung zwei – einen zur Vorbereitung und einen zur Prüfung“, betonte IHK-Chef Greulich, der mit seinem sechsköpfigen Team umziehen wird.

Um dem Bild des Finanzamtes angepasst zu bleiben, werden zum Beispiel auch die Basalteinfassungen der Fenster beibehalten. Nach hinten wurde das Gebäude allerdings um sechs Meter verlängert. „Das Dach in Holzbauweise, 70 Zentimeter höher als bislang, ist für den Zimmermann eine große Herausforderung. Daher wissen wir auch noch nicht, ob das fassadenprägende Mosaik (siehe Infobox) erhalten bleiben kann“, erklärt Heiner Fuhs, der für ein Hausprojekt an der Walporzheimer Straße den Anerkennungspreis des Landes für innovative Solartechnik erhielt, die Pläne.

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