Köchemarkt Hochfest der Kulinarik in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Tausende Besucher genießen die leckere Kreationen der Ahrtaler Spitzenköche, die weißen Thunfisch oder auch Dachsschinken servieren.

Heike Sieger aus der Nähe von Bonn kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus: „Das ist für uns Genießer wie Weihnachten und Ostern zusammen.“ Alljährlich zieht es sie mit ihrem Freundeskreis genau dann in den Bad Neuenahrer Kurpark, wenn sich dort Ahrtaler Spitzenköche und exzellente Weingüter ein Stelldichein geben, um verwöhnte Gaumen zu kitzeln und Genießer für die Lokalitäten der Weinregion zu begeistern.

Zum 22. Mal fand am Sonntag der Köchemarkt statt. Bestätigt wurde dabei einmal mehr eine langjährige Entwicklung: Es werden jedes Jahr mehr Besucher, die vorbei an den Ständen der sieben Restaurants flanieren, um die kulinarischen Kreationen zu probieren. Insgesamt 43 verschiedene Gerichte aus den Kategorien Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise waren im Angebot.

Es gab eine bunte Mischung regionaler und internationaler Spezialitäten. Speisen, die beileibe nicht alltäglich auf den Karten der Gastronomen zu finden sind. „Weißer Thunfisch geräuchert und mariniert mit Miso Espuma und Avocado“ war beispielsweise auf der Karte des Prümer Gang zu lesen. Auch nicht alltäglich: Schinken vom Dachs. Den gab es beim Jagdhaus Rech.

Im Heimersheimer Restaurant Freudenreich hatte man Rinderschulter 48 Stunden lang gegart, die war weich wie Butter. Und Hans-Stefan Steinheuer präsentierte Fleisch, das früher in den Gasthäusern nur den Honoratioren vorbehalten war. Zu seinem auf Holzkohle gegrillten „Bürgermeisterstück“ gab es Sommergemüse und eine Chorizosauce.

Wer es noch ein wenig exquisiter mochte, wählte den halben Hummer bei Metzlers Restaurant, für die Freunde deftiger rheinischer Küche hielt Wolfgang Steinheuer aus dem Golfplatz-Restaurant am Köhlerhof Sauerbraten vom Ochsenbacken bereit. Jean-Marie Dumaine hatte derweil Trüffel aus der Provence kommen lassen und servierte diese mit Wildkräutern an Eier-Tagliatelle.

Pünktlich zur Eröffnung des Marktes blickt die Sonne zwischen den Wolken hindurch, fortan strömten die Massen der Genießer in den Kurpark. Dort wurde es um die Mittagszeit eng, an den Ständen bildeten sich lange Schlangen, in den provisorischen Küchen musste jetzt jeder Griff sitzen. Die Auswahl war einmal mehr groß, so manch ein Gast konnte sich erst einmal nicht entscheiden, wo er sich denn anstellen sollte. Keines der Gerichtete kostete mehr als 17 Euro. Hier hatten sich die Gastronomen eine Höchstgrenze auferlegt. Das erlaubte dann auch, sich mehrmals anzustellen und bei verschiedenen Köchen zu probieren.

Austern, Ahrtrüffel, Prosecco und erlesene Weine

Wer nicht gleich zu einem der Restaurant-Stände pilgerte, konnte sozusagen als Auftakt Austern aus verschiedenen französischen Buchten schlürfen. Rund 1000 der Meeresfrüchte gingen über die Theke eines Meckenheimer Gourmet-Großhändlers. Für den richtigen Tropfen zu all den Speisen sorgten die sechs VdP-Prädikatsweingüter der Ahr und die prämierte Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr. Sie gesellte sich mit ihren Weinen und Sekten zu den einzelnen Restaurants, so dass man sich nicht zwei Mal anstellen musste.

Geschrumpft gegenüber dem Vorjahr war der kulinarische Jahrmarkt in der Trinkhalle. Nur vier Anbieter boten dort ihre Produkte an. Wer sich etwas mit nach Hause nehmen wollte, konnte zwischen Destillaten der Grafschafter Brennerei Kießling, Wildspezialitäten aus Rech, französischen Trüffeln des Vereins Ahrtrüffel und den vielfältigen Variationen des Vieux Sinzig wählen.

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