Musik in Bad Neuenahr Heitere Mandolinenmusik und Poesie

BAD NEUENAHR · Das Zupforchester Heimersheim erfreute sein Publikum beim Pfingstkonzert im Augustinum.

 Das Zupforchester Heimersheim bei seinem Konzert im Augustinum.

Das Zupforchester Heimersheim bei seinem Konzert im Augustinum.

Foto: Martin Gausmann

Ein dankbares Publikum fand das Zupforchester des Mandolinenvereins Heimersheim am Pfingstmontag im Augustinum in Bad Neuenahr. Es war das 43. Pfingstkonzert der Heimersheimer dort und das 47. Pfingstkonzert des Orchesters seit 1972. Die Aufführung führte durch vier Jahrhunderte Zupfmusik, wie der Leiter der Gruppe von Hobbymusikern, Dominik Hacker, ausführte. Das Publikum erfreute sich an teils frischen und fröhlich, teils aber auch besinnlichen Rhythmen und an dem präzisen Spiel. Zwischen den Stücken trug der heimische Journalist und Autor Gregor Schürer heitere bis besinnliche Gedichte vor.

Mit dem Rondo 08/14 von Tielman Susato (Mitte 16. Jahrhundert) in einer aktuellen Bearbeitung von Ralf Paulsen-Bahnsen stimmte das Orchester munter in die Aufführung am späten Nachmittag ein. Es folgte die „Symphony No. 1“ des Engländers William Boyce (1711 – 1779) in einer Bearbeitung von Dominic Shann. Frisch und fröhlich erklangen später „Toccatina und Tanz aus op.27“ des 1987 verstorbenen Russen Dmitri Kabalewski, arrangiert von Ernst Lindenberg.

Mit der „Kleinen Abendmusik“ des deutschen Musikwissenschaftlers und Musikpädagogen Siegfried Borris (1906 – 1987), arrangiert von Konrad Wölki, erklangen teils schwermütige und besinnliche Töne, die aber im dritten und vierten Satz fröhlich hüpfenden und liedhaften Melodien weichen mussten. Laut Hacker handelte es sich bei der Aufführung um eine Premiere. Der „Walzer Capriccio“ des Wieners Arthur Johannes Scholz (1883 – 1945) setzte den fröhlichen Grundton fort. Dann ging’s mehr als ein Jahrhundert zurück zum jüngsten der Bach-Söhne, Johann Christoph Friedrich (1732 – 1795), in dessen „Sinfonia d-moll“ sich der Weg zur Klassik in der Musik ankündigt.

Mit den „Slawischen Tänzen“ von Herrmann Ambrosius (1897 – 1983) im romantisierenden, folkloristischen Stil setzte das Zupforchester seinem Programm einen freundlichen Schlusspunkt. Leiter Dominik Hacker berichtete, die Komposition sei durch Zufall gefunden worden und mutmaßte, dass es sich ebenfalls um eine Uraufführung handeln könnte. Erfrischend waren die heiteren Zwischenrufe in Gedichtform, vorgetragen von Gregor Schürer, etwa Wilhelm Buschs Geburtstagsgedicht, in dem der Juni gefeiert wird, und Udo Jürgens‘ Songtext „Damals wollt‘ ich erwachsen sein“ sowie Schürers eigene Dichtung „Der Drachentöter“.

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