Das Leben anderer im Fokus Grundkursus der Betreuungsvereine im Kreis Ahrweiler für 21 Teilnehmer

BAD NEUENAHR · Ehrenamtliche Betreuer wollen Menschen beistehen und ihnen das Leben trotz Alter, Krankheit oder Behinderung lebenswert machen. Eine große Verantwortung mit vielen Aufgaben, die den einen oder die andere durchaus verunsichern können. Unter den Betreuern besteht daher ein großes Interesse, sich auf eine rechtliche Betreuung vorzubereiten beziehungsweise als gesetzlicher Betreuer sein Wissen zu vertiefen - egal ob als Familienangehöriger oder aus sozialem Engagement.

 Engagiert dabei: Die neuen ehrenamtlichen Betreuer.

Engagiert dabei: Die neuen ehrenamtlichen Betreuer.

Foto: Müller

Der Vermittlung von Fach- und Detailwissen fällt dabei eine besondere Bedeutung zu, wie Ralph Seeger vom Betreuungsverein des Katholischen Vereins für Soziale Dienste für den Landkreis Ahrweiler (SKFM) betont: "Wichtig ist, auch ehrenamtliche Betreuer ausführlich über die rechtlichen Grundlagen im Betreuungsrecht zu informieren, da die Aufgaben eines ehrenamtlichen Betreuers genauso sind wie für einen Hauptberuflichen."

Gemeinsam mit Marion Eisler und Uwe Moschkau vom Betreuungsverein der Evangelischen Kirchengemeinden in der Rhein-Ahr-Region traf Seeger anlässlich eines gerade zu Ende gegangenen Kurses auf eine interessierte und engagierte Gruppe von 21 Frauen und Männern.

An vier Abenden ging es in der Familienbildungsstätte Bad Neuenahr-Ahrweiler um ganz handfeste Dinge sowie zahlreiche konkrete Fragen der bereits als ehrenamtliche Betreuer bestellten Teilnehmer:

  • Wie ermittele ich beispielsweise den Wert eines Hauses für das Vermögensverzeichnis?
  • Was sind mündelsichere Geldanlagen?
  • Welche Dinge sind beim Wechsel von eigener Wohnung in ein Heim zu beachten?
  • Unter welchen Voraussetzungen darf ich als Betreuer für einen Betreuten in einen ärztlichen Eingriff, etwa eine Operation, einwilligen?

Viele anschauliche Beispiele, konkrete Antworten und die Vortragsweise der Referenten vermittelten den meisten Teilnehmern das Gefühl, für die Übernahme einer Betreuung gut gerüstet zu sein. Für Moschkau ist es jedoch wichtig, dass die ehrenamtlichen Betreuer nicht überfordert werden: "Ehrenamtliche Betreuer erhalten in der Regel zunächst eine einfachere Betreuung. Hier legen die Betreuungsvereine Wert auf eine gute Vermittlungsarbeit. Im Vorfeld einer Betreuungsvermittlung gibt es also ein gemeinsames Gespräch, damit sich der Betreute und der potenzielle Betreuer vorher kennen lernen." Hilfestellung bei der Heranführung an die verantwortungsvolle Aufgabe geben auch die Referenten, indem sie weiterhin bei allen Fragen ansprechbar sind.

"Das große Interesse an der Übernahme ehrenamtlicher Betreuungen und an Informationen zum Betreuungsrecht zeigen die Aktualität des Themas", resümierte Eisler: "Um die verstärkte Vermittlung Ehrenamtlicher in eine Tätigkeit als rechtliche Betreuer anzuregen, werden die Betreuungsvereine mit den Amtsgerichten Kontakt aufnehmen." Begleitend dazu gibt es ein Angebot mit weiterführenden Infos zu wichtigen Aspekten des Betreuungsrechts, wie beispielsweise dem Elternunterhalt sowie der Verwaltung, Organisation und einem Erfahrungsaustausch für Betreuer.

In Kooperation mit der Familienbildungsstätte wird der nächste Grundkursus zum Betreuungsrecht ab dem 24. Februar 2015 im Mehrgenerationenhaus Bad Neuenahr-Ahrweiler angeboten.

Informationen

Infos und Anmeldung: Katholischer Verein für Soziale Dienste, Tel. 0 26 41/20 12 78; Betreuungsverein der Evangelischen Kirchengemeinden in der Rhein-Ahr-Region, Tel. 0 26 41/32 83; Familienbildungsstätte, Tel. 0 26 41/2 70 39

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