Volksbank in Bad Neuenahr Großer Bahnhof für eine kleine Idee

BAD NEUENAHR · Beim Festakt zum 150. Geburtstag der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel sprach Festrednerin, Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

 Im Gehrock und mit einer Zeitmaschine war Friedrich Wilhelm Raiffeisen ins Kurhaus gekommen.

Im Gehrock und mit einer Zeitmaschine war Friedrich Wilhelm Raiffeisen ins Kurhaus gekommen.

Foto: Gausmann

Großer Bahnhof für eine einst zunächst nur kleine Idee: Vor 150 Jahren wurden die Vorläufer der heutigen Volksbank Rhein-Ahr-Eifel in Antweiler gegründet.

Aus der ersten Saat der Genossenschaftsbank ist längst eine starke Eiche mit einer Bilanzsumme von nahezu 2,3 Milliarden Euro, fast 500 Mitarbeitern, 150 000 Kunden, 92 000 Mitgliedern und 39 Geschäftsstellen geworden. Im Rahmen eines großen Festaktes wurde der Geburtstag mit 350 Ehrengästen im Bad Neuenahrer Kurhaus gefeiert. Gekommen war auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Die Beständigkeit Ihrer Bank durch eineinhalb Jahrhunderte verdient Hochachtung. Sie sind tief in der Region verwurzelt und leisten einen wertvollen Beitrag zur flächendeckenden Versorgung der Bürger, Handwerker und Unternehmen mit Bankdienstleistungen“, sagte Dreyer. Der vertrauensgeprägte Umgang mit Kunden, die regionale Verwurzelung und die Offenheit, neue Entwicklungen mit Bedacht und Weitblick anzugehen, seien die herausragenden Attribute der Volksbank.

Die Idee der Genossenschaft sei heute lebendiger als je zuvor. „Sie haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mehr zu erreichen, als dies für jeden Einzelnen möglich wäre. Die Volksbanken als Wertegemeinschaften arbeiten unabhängig von großen Wirtschaftsunternehmen“, unterstrich die Ministerpräsidentin und erinnerte an die Ideen des Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen von Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Das besondere deutsche Modell mit Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Privatbanken habe zudem in der Finanzkrise zur Stabilität beigetragen. Friedrich Wilhelm Raiffeisen konnte die Ministerpräsidentin in Bad Neuenahr dann auch gleich persönlich kennenlernen. Der Genossenschaftsgründer –- dargestellt vom Schweizer Schauspieler Peter Nüesch –- hatte quasi eine Zeitreise aus dem Jahre 1866 unternommen und kam im schwarzen Gehrock auf die Bühne, um zu staunen, welche Erfolgsgeschichte sich aus seinen Gedanken entwickelt hatte.

Die ältesten Wurzeln der Bank liegen an der Ahr. Dort gründeten 48 Männer und eine Frau am 16. Dezember 1866 den „Darlehenskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler“. Damals herrschte bittere Not im Landkreis: die Menschen hungerten. Die Eifeler Pioniere schlossen sich in der Zeit des wirtschaftlichen Elends zusammen, um ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Hieran erinnerten Vorstandsvorsitzender Elmar Schmitz und Aufsichtsratsvorsitzender Rudolf Mies in ihren Ansprachen. Unterstützt wurden sie hierbei von der Künstlerin Irina Titova, die alle wichtigen Stationen in der Geschichte der Bank als live kreierte atemberaubende Sand-Kunstwerke präsentierte. Weitere Grußworte sprachen der Präsident des Bundesverbandes der Volksbanken, Uwe Fröhlich, sowie das Vorstandsmitglied der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank, Hans-Bernd Wolberg.

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