Aktiengesellschaft Bad Neuenahr Gläubiger erhalten Geld vollständig zurück

BAD NEUENAHR · Ein Insolvenzverfahren mit eher außergewöhnlichem Ende: Die Gläubiger der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr (AGBN) erhalten ihr Geld vollständig zurück. Das teilte am Dienstag, rund dreieinhalb Jahre nach Eröffnung des Verfahrens, Insolvenzverwalter Jens Lieser aus Koblenz mit.

Mit der nun zweiten Ausschüttung in Höhe von rund 60 Prozent könnten damit die festgestellten Forderungen der Gläubiger vollständig ausgeglichen werden. Die erste Ausschüttung über rund 40 Prozent hatte Lieser bereits ausgezahlt, nachdem dem Insolvenzplan von fast allen Gläubigern und Aktionären beim Erörterungs- und Abstimmungstermin am 12. Oktober 2017 zugestimmt worden war.

„Mein Team und ich freuen uns sehr über das außergewöhnlich gute Ergebnis für die Gläubiger. Das zeigt, dass sich unsere Anstrengungen und der Einstieg eines regionalen Unternehmers und seiner Mitinvestoren als neue Aktionäre für die Gläubiger gelohnt haben“, so Rechtsanwalt Lieser in seiner Mitteilung.

Stadt hat Planungssicherheit für städtebauliche Maßnahmen

„Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat zudem Planungssicherheit für die Umsetzung ihrer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen im Vorfeld der in 2022 anstehenden Landesgartenschau. Und die gesamten Forderungen der Gläubiger wurden realisiert“, so Jens Lieser.

Der Insolvenzverwalter und sein Team hätten nach der Restrukturierung der AGBN den vom Gericht bestätigten rechtskräftigen Insolvenzplan Schritt für Schritt abgearbeitet. Zu den Vermögenswerten der AGBN zählten 25 unbebaute und 23 bebaute Grundstücke sowie zehn Erbbaugrundstücke. „Durch den Einstieg der Investoren fließt Geld in die Masse und erfreulicherweise liegen die Erlöse über den zuvor geschätzten Erwartungen. Dies kommt den Gläubigern zugute, die – für ein Insolvenzverfahren außergewöhnlich – keinen Ausfall erleiden“, betont Lieser.

Wie berichtet hat die Firmengruppe des Wein- und Sektgroßhändlers Hans-Joachim Brogsitter aus der Kreisstadt die AGBN übernommen und damit den Neubeginn eingeleitet für eine Zukunft als reine Flächen- und Immobilienvermarktung, statt eines Dienstleisters im Gesundheitswesen. Dieter Sturm und Ralph Orth bilden seit dem 1. Februar 2018 den Vorstand der AG.

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