Tourismus im Ahrtal Gipfelfest-Auftakt im Ahrtal

KREIS AHRWEILER · Trotz Gewitter und Schauerwetter ist der Andrang zum Gipfelfest-Auftakt groß.

 Flugschau der Falknerei Pierre Schmidt: Andereas Krug lässt einen Wüstenbussard fliegen.

Flugschau der Falknerei Pierre Schmidt: Andereas Krug lässt einen Wüstenbussard fliegen.

Foto: Matin Gausmann

Das Zeitfenster für „Medea“ und „Alaska“ war nicht groß beim 14. Ahrtaler Gipfelfest. Schließlich waren die dunklen Wolken am Himmel und das Grollen deutliche Zeichen für ein nahendes Gewitter. Und mit nassem Gefieder lässt sich schlecht fliegen. Deshalb ist die Greifvogelschau innerhalb des Tagesgipfel-Programms zum Gipfelfest-Auftakt an der Hemmessener Hütte schon etwas früher losgegangen als geplant.

Den Weißkopfseeadler „Alaska“ und den Wüstenbussard „Medusa“ hat es nicht gestört. Und erst recht nicht die Kinder, die schon vor Beginn der Show fasziniert auch Uhu „Elsa“ in die großen orangefarbenen Augen blickten und es nicht erwarten konnten, ihn auch fliegen zu sehen. Einer der mutigsten Zuschauer war der dreijährige Jannis, der keinerlei Scheu vor den Vögeln hatte und sie mit Unterstützung von „Adlerflüsterer“ Pierre Schmidt locker auf seiner Hand landen ließ.

Keine Angst vor dem bereits als wechselhaft vorausgesagten Wetter hatten zudem die vielen anderen Gipfelstürmer, die unter dem Motto „Vier Tage, vier Gipfel“ schon am Donnerstag die Ahr-Höhen erklommen. Das ging sogar noch nach der Fronleichnamsprozession, wie Petra Schüller aus Vettelhoven bewies, die deswegen etwas später gestartet war: „Wir gehen das Gipfelfest langsam an. Jeden Tag eine Gipfel.“

,,Gute Mischung aus Einsamkeit und Trubel"

Eine „gute Mischung aus Einsamkeit und Trubel“ attestierte auch Edward Schlesinger aus Bonn dem Gipfelfest, bei dem er mit zwei Freunden zum zweiten Mal dabei war. Weil sie am Freitag arbeiten mussten, gingen sie am Donnerstag zwei Gipfel an und wollen dann am Wochenende die anderen beiden Gipfel ansteuern. Erst waren die Hemmessener Hütte und die Frankensiedlung in Nierendorf dran, dann die Kalenborner und die Koisdorfer Hütte. „Es gibt immer neue Touren, man lernt, bislang Unbekanntes kennen, hat den Ansporn, alle vier Gipfel zu schaffen. Dass man am Ende eine Flasche Wein bekommt, ist auch nett“, fand er. Nur, dass der Hauptschauplatz an der Frankensiedlung und die Verpflegungsstation am Feuerwehrgerätehaus in Nierendorf so weit auseinander lagen, fand er etwas ungünstig.

Der Meerbuscher Dieter Glass und seine Begleiter hatten während Blitz und Donner in Bengen am Sportplatz Unterschlupf gefunden. „Regenjacke, Sonnencreme, Zeckenschutzmittel und etwas Wasser für unterwegs“, gehörten nicht nur zur Standardausstattung von Konstanze Demmers und ihren vier Kinder im Alter von zwei bis neun Jahren – und alles davon kam zum Einsatz.

„So viele Leute wie noch nie“, hieß Friedrich Moßmann, Vorsitzender der Bürgergesellschaft Hemmessen, willkommen. Auch seine Frau Waltraud kam kaum zum Verschnaufen. Dabei war die Hütte der Bürgergesellschaft zu ihrem 40. Geburtstag bereits zum dritten Mal Tagesgipfel. Irgendwann war auch der Kuchen aus, weil sie nicht mit so viel Andrang gerechnet hatten.

Trotz der Regenschauer wertete der stellvertretende Geschäftsführer des Ahrtaltourismus, Oliver Piel, den Gipfelfest-Auftakt als gelungen und freute sich über perfektes Wetter am Freitag, das ja noch bis Sonntag anhalten solle. Erst am Montag solle es richtig heiß werden. Vorher also noch genug Gelegenheit, die Gipfelfest-Ziele zu erobern. Infos: www.gipfelfest.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort