Kursus in Bad Neuenahr Geschulte Sterbebegleiter

BAD NEUENAHR · 18 Frauen und Männer absolvierten den aktuellen Befähigungskursus des Hospiz-Vereins. Ehrenamtsarbeit ist die Basis des Vereins.

 18 Männer und Frauen sind nun nach einem Befähigungskursus geschulte Sterbebegleiter. Der Vorstand des Hospiz-Vereins gratulierte vor der Bad Neuenahrer Geschäftsstelle.

18 Männer und Frauen sind nun nach einem Befähigungskursus geschulte Sterbebegleiter. Der Vorstand des Hospiz-Vereins gratulierte vor der Bad Neuenahrer Geschäftsstelle.

Foto: Hospiz-Verein

Unter der Leitung von Hildegard Schneider und Sabine Bilnik-Clauß haben 14 Frauen und vier Männer erfolgreich einen Grund- und Aufbaukursus zur Sterbebegleitung absolviert. Insgesamt wurden 140 Unterrichtseinheiten an jeweils sieben Samstagen geleistet.

Im Grundkursus setzten sich die 18 Teilnehmer mit der eigenen Endlichkeit, den Bedürfnissen sterbender Menschen und dem Umgang mit ihnen auseinander. Der Umgang mit Berührung, Nähe und Distanz, die Wahrnehmung, der Umgang mit der Wahrheit am Krankenbett und die Herausforderung in der Begegnung mit demenziell erkrankten Menschen wurden in diesem Aufbaukursus behandelt.

Wenn ein Sterbender durch die Diagnose in ein dunkles Loch fällt, dann gehört es zur Aufgabe der ehrenamtlichen Hospizhelfer, ihm zu helfen, aus diesem wieder nach oben zu kommen, aber sich nicht selbst hinunterziehen zu lassen. Es gehe darum, dem Sterbenden Zeit zu schenken, Gespräche zu ermöglichen, Schweigen auszuhalten und manchmal Wünsche zu erfüllen.

Natürlich ist es notwendig, sich der eigenen Grenzen und Bedürfnisse bewusst zu sein sowie Strategien zu entwickeln, um neue Kraft zu tanken.

Zum Kursus gehörte auch ein Praktikum, entweder in der ambulanten Begleitung, im stationären Hospiz oder in Altenpflegeeinrichtungen. Die Teilnehmer lernten auch, dass ihre ehrenamtliche Arbeit nicht zu einer besonderen Schwere führen müsse, sondern gerade zur Bewusstwerdung des Lebens, dass der eine oder andere nun vielleicht intensiver lebe. Wer sieht, wie schnell das Leben enden kann, lernt dem „Jetzt“ mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Ein Ausflug in das Krematorium nach Dachsenhausen vermittelte den Teilnehmern den Umgang mit einer Leiche, unterschiedliche Bestattungsformen, Friedhofsanforderungen und Vorschriften. Jetzt konnte die Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr, Ulrike Dobrowolny, in Anwesenheit des Vorstandes mit Josefine Schwipper, Jochen Hörstensmeyer, Ulla Berretz und Berta Bauer den Teilnehmern die erworbenen Zertifikate über die Befähigung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter überreichen.

Die ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer können wählen, ob sie Sterbende ambulant oder im Hospiz im Ahrtal begleiten möchten. Dobrowolny betonte noch einmal ausdrücklich die Wichtigkeit der Ehrenamtsarbeit, ohne die der Verein nicht bestehen könne.

Den Kursus absolvierten Monika Bauer, Marietta Bleffert, Franz-Xaver Böder, Heinz Bossert, Hermien Daniels-Brand, Inge Dickhoff, Iris Dietershagen, Sabine Häring, Jochen Hörstensmeyer, Gisela Keitgen, Elke Krahm, Rita Kühn, Ursula Läufer, Horst Lemmer, Marga Mahlberg, Barbara Menzel, Annette Rohs und Edith Schäfer. Koordinatorin war Sabine Schonschek.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort