Raritäten im Kloster Marienthal Gemalte Fantasie im Kloster Marienthal

MARIENTHAL · Die Maler Udo Claassen, Stephan Glöckner, Ute Möller und Andreas Mattern stellen im Kloster Marienthal ihre Werke aus.

 Stephan Glöckner (l.) und Udo Claasen zeigen im Kloster Marienthal ihre Werke, die bis Ende November zu sehen sind.

Stephan Glöckner (l.) und Udo Claasen zeigen im Kloster Marienthal ihre Werke, die bis Ende November zu sehen sind.

Foto: Martin Gausmann

Durchdringende Augen, große Buchstaben, wilde Städte und leuchtende Flächen: Gemalte Fantasien, so könnte man die Kunst vier völlig unterschiedlich malenden Künstlern zusammenfassen, sind es, die Besucher der Marienthaler Ateliers in der Dernauer Klosterstraße erwartet. Bilder, die man nicht oft zu sehen bekommt. Die Ausstellung der vier Künstler läuft bis Ende November und ist nach telefonischer Absprache zu besichtigen

Udo Claassen, Ute Möller, Stephan Glöckner und Andreas Mattern haben sich mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten zu einer Ausstellung zusammen gefunden. Sie drücken in ihrer Malerei das aus, was sie im Innersten bewegt. „Die verbindende Grundlage unserer Gemeinschaftsausstellung in den Räumlichkeiten des Marienthaler Ateliers ist nicht die Wahl des Mediums, sondern die Haltung zur Qualität der Arbeit“, sagte Glöckner zur Eröffnung.

Malerin Ute Möller präsentiert historische Porträts neu entstanden als Aquarell. „Gesichter auf alten schwarz-weiß Fotografien, das, was sich in dem Moment, als das Foto entstand, in den Gesichtern ausdrückt, reizte mich, als Aquarell wieder zu geben“, erläutert sie ihre Werke.

Udo Claassen berichtet, wie eine seiner israelischen Landschaften, geprägt von dunklen, nahezu düsteren Farben entstanden ist. Er malt beinahe gegenstandslose Motive, die durch kräftige Pigmentierung wirken. Claassen fühlt sich von den bizarren Konturen des Ahrtals beflügelt und kehrt teilweise zu seinen Ursprüngen als Maler, zur filigranen, fast manieristischen Zeichnung zurück.

Stephan Glöckner, nicht nur im Ahrtal bekannter bekannter Musiker und Gestalter, fühlt sich der Kultur der Schrift verpflichtet. Er experimentiert mit einem großen Fundus an Lettern. „Wichtig“, so der Künstler, „waren mir dabei schon immer eigene Texte und Wortschöpfungen, die auch in meiner Musik Verwendung finden“. Manche Motive unter dem Label „Wortteil“ sind eine Hommage an die japanische Kalligraphie. Die Blätter sind über und über gefüllt mit Texten, andere enthalten nur einen oder wenige Buchstaben.

Die großen, eindringlichen Aquarelle des in Berlin lebenden Andreas Mattern strotzen vor Quirligkeit. Dichtes Leben in New York oder Bamberg, Blicke in Industrieanlagen. Egal welcher Ort als Bildmotiv gewählt wurde: Man kann förmlich den Lärm der Fabrik oder der Stadt hören. Der Berliner Künstler ist nicht so häufig im Atelier im Ahrtal anzutreffen, da er selbst eine Galerie am Prenzlauer Berg betreibt.

Die ansprechenden Atelier-Räume im ersten Stock des Weinguts Kloster Marienthal bilden seit drei Jahren eine perfekte Mischung aus Arbeitsräumen und Galerie.

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