Naturschützer im Kreis Ahrweiler zufrieden Geglückte Renaturierung des Wirftbaches

KREIS AHRWEILER · Experten trafen sich zur Veranstaltung „Gewässer-Nachbarschaft Ahr“. Dabei wurde die Entwicklung des Wirftbaches sehr positiv bewertet.

 Winfried Sander führte die Teilnehmer an den Wirftbach.

Winfried Sander führte die Teilnehmer an den Wirftbach.

Foto: Winfried Sander

Das Naturschutzgroßprojekt „Obere Ahr/Hocheifel“ ist auf einem sehr guten Weg. Ebenso erfolgreich läuft die Renaturierung am oberen Wirftbach. Das sind die Ergebnisse der letzten Zusammenkunft von Fachleuten, die sich unter Federführung der Gemeinnützigen Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung (GFG) zur Veranstaltungsreihe „Gewässer-Nachbarschaft Ahr“ getroffen haben.

Mit dabei waren Vertreter des Mainzer Umweltministeriums, der Kreisverwaltung Ahrweiler, der Verbandsgemeinden im Einzugsgebiet der Ahr, der Forstämter, des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum, der Umwelt- und Naturschutzverbände sowie interessierte Bürger. Zunächst berichteten Jürgen Mölle und Maria Dommermuth von der Kreisverwaltung Ahrweiler vom Stand der sehr erfolgreichen Umsetzung des Großprojekts „Obere Ahr/Hocheifel“. Dabei ging es insbesondere um Maßnahmen zur Entwicklung und Sicherung der Auenlandschaft des oberen Ahrsystems im Spannungsfeld zwischen Renaturierung und Rekultivierung.

Im Mittelpunkt stand jedoch ein Vortrag von Reinhard van Ooyen und Winfried Sander von der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler, die von der seit 20 Jahren laufenden Renaturierung am oberen Wirftbach und der seit fünf Jahren bestehenden „Bachpatenschaft Wirftbach“ berichteten. Ziel sei die Erhaltung des verbliebenen Restes des Quellbereichs am oberen Wirftbach in der Nähe der Start- und Zielgeraden des Nürburgringes. Durch die Verlegung der Ausgleichfläche für den Bau des Fahrsicherheitszentrums an den oberen Teil des Wirftbaches sei das endgültige Aus des Quellbereichs des Wirftbaches verhindert worden. Denn damit habe sich die Chance geboten, diesen etwa 1,8 Kilometer langen Bachabschnitt zu renaturieren.

„Durch Auffüllung des Baches und Entfernung des engen Fichtenbestandes in der Überschwemmungsfläche wurden die durch Erosion entstandenen massiven Vertiefungen behoben“, erklärte der ehemalige Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe, Winfried Sander. Reinhard van Ooyen, der der Kreisgruppe seit 2011 vorsteht, erinnerte jedoch daran, dass der Bach auch danach noch zu leiden hatte. „Nachdem 2009 bei 'Rock am Ring' das Regenrückhaltebecken übergelaufen war, glich das Bachwasser einer stinkenden Kloake“, so van Ooyen.

Überhaupt hätten die Großveranstaltungen am Ring über Jahre erheblichen Schaden in der renaturierten Fläche angerichtet. Zudem sei es dem BUND gelungen, die illegale Ablagerung Dutzender Lkw-Ladungen zu stoppen und eine Beseitigung des schädlichen Erdaushubs zu erwirken. „Seit die Fläche durch einen Zaun, der von dert Nürburgring GmbH und der Ortsgemeinde Nürburg finanziert wurde, abgetrennt ist, sind die Flächen am Gewässer in einem tadellosen Zustand“, berichtet van Ooyen.

Darüber hinaus habe die seit fünf Jahren bestehende Bachpatenschaft wesentlich zur naturnahen Entwicklung des Baches beigetragen. So kümmere sich die BUND-Kreisgruppe um die Pflege des Gewässers und sorge dafür, dass standortfremde Fichten im Auebereich entfernt und stattdessen heimische und standortgerechte Baumarten gepflanzt würden.

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