Schädling aus Nordamerika macht sich breit Gallmücke befällt Douglasien in der Ahreifel

KREIS AHRWEILER · „Warum sieht die Douglasie bloß so schlecht aus?“ Das fragte sich Andreas Zedler vom Forstamt Adenau bei der Kontrolle verschiedener Kulturflächen. Der Verursacher war alsbald gefunden: Es handelt sich um die Douglasien-Gallmücke.

 Förster Andreas Zedler stellt besorgt vermehrt Schäden an jungen Douglasien fest.

Förster Andreas Zedler stellt besorgt vermehrt Schäden an jungen Douglasien fest.

Foto: Dietmar Ebi

Bei einzelnen Pflanzen sterben die Nadeln ab, die Triebspitzen werden kahl und oft hakenförmig verbogen. „Da auch andere Symptome zu beobachten sind, bin ich mir über die Ursache unklar. Ich habe daher Proben genommen und zur Untersuchung an die FVA in Freiburg, die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, geschickt“, sagt der Privatwaldbetreuer.

An den eingesandten Proben konnte die FVA Abteilung Waldschutz Befall durch die Douglasien-Gallmücke nachweisen. Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Insekt wurde im vergangenen Jahr erstmalig in Rheinland-Pfalz gesichtet. Zusätzlich wurden zwei Pilzerkrankungen festgestellt. Es handelt sich hierbei um Grauschimmel und das Sirococcus-Triebsterben, das bisher als Erkrankung der Fichten bekannt ist und erst seit einigen Jahren an jungen Douglasien nachgewiesen werden kann.

Wichtiges Standbein

Zedler: „Die Douglasie ist in Zeiten des Klimawandels ein wichtiges Standbein bei der Bewirtschaftung des Waldes. Sie kommt auch mit höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen gut aus.“ Um das Betriebsrisiko zu reduzieren, werde jedoch bewusst auch mit anderen Baumarten gearbeitet. So setzten die Förster auch vermehrt auf die Weißtanne, die in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend in niederschlagsreicheren Gebieten angepflanzt wurde.

„Die Weißtanne ist deutlich sturmsicherer als die Fichte“, weiß Andreas Zedler. Die Biodiversität sei in der Forstwirtschaft ein wichtiges Prinzip. „Das wohlsortierte Warenlager ist im Wald ein wichtiges Ziel. Wer kann heute schon vorhersehen, welche Baumarten und Sortimente in 100 Jahren gefragt sind“, so der Forstmann vom Forstrevier Mittelahr. Bei den Laubbäumen setzt er daher neben den verbreiteten Rotbuchen, Stiel- und Traubeneichen auch auf die Vogelkirsche, Roteiche oder auch die Robinie.

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