Tausend Rotbuchen und Weißtannen gepflanzt Forstamt Adenau setzt sich für klimastabile Wälder ein

Kreis Ahrweiler · Während bei der Weltklimakonferenz Cop23 in Bonn über das Weltklima und die verheerenden Folgen des Klimawandels gesprochen wird, hat das forstliche Handeln in den heimischen Wäldern schon lange begonnen.

 Volker Pantenburg (links) vom Forstamt Adenau weist das Team der Deutschen Post DHL in das Pflanzverfahren für die klimastabilen Weißtannen und Rotbuchen an der Hohen Acht ein.

Volker Pantenburg (links) vom Forstamt Adenau weist das Team der Deutschen Post DHL in das Pflanzverfahren für die klimastabilen Weißtannen und Rotbuchen an der Hohen Acht ein.

Foto: Forst

Gemeinsam mit einem Team der Deutschen Post DHL in Bonn hat das Forstamt Adenau an der Hohen Acht, dem mit 747 Metern höchsten Berg der Eifel, stabile Mischbaumarten gepflanzt. „Der Klimawandel ist keine Fiktion, er ist vor Ort in unserem Wald angekommen“, sagt Förster Dietmar Ebi. Die Häufung und Verschärfung von Witterungsextremen wie Hitze, Trockenheit und Stürme bedeuteten eine große Gefahr für den Wald.

Zunehmender Schädlingsbefall und nachlassende Wuchskraft seien weitere große Herausforderungen, auf welche die Forstleute reagieren müssen. „Der Klimawandel bedroht den Lebensraum Wald und damit auch die gesamte Biodiversität des Ökosystems. Dies hat nicht nur schwerwiegende Folgen für die Natur, auch die Versorgung der Wirtschaft mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz gerät unter Druck“, so der Forstmann.

Unter dem Schirm von 60- bis 120-jährigen Fichten wurden daher im Forstrevier Adenau an der Hohen Acht Rotbuchen und Weißtannen gepflanzt. Dazu waren Mitarbeiter der Deutschen Post DHL extra aus Bonn angereist. Der Konzern hat sich das Ziel gesetzt, jedes Jahr eine Million Bäume zu setzen. Ein Promille davon soll jetzt im Kreis Ahrweiler gedeihen.

Unter der forstlichen Anleitung von Volker Pantenburg, Frank Hüllen und Dietmar Ebi wurde ein bis dato reiner Fichtenbestand um tausend Rotbuchen und Weißtannen angereichert. „Unsere Aufgabe ist es, die Wälder fit für die Zukunft machen“, so Förster Ebi. „Wir setzen dabei auf stabile Baumartenmischungen mit Bäumen, die besser an künftige Klimabedingungen angepasst sind. Dazu zählen heimische Arten wie Buche, Eiche oder Weißtanne und Douglasie. Das nützt auch der biologischen Vielfalt.“

Wälder sind wichtige Klimafaktoren

Schon seit Jahrzehnten bauen die Forstleute den Wald um, frühere Monokulturen werden zu wertvollen Mischwäldern. „Dafür wird uns Forstleuten ein großes fachliches Fingerspitzengefühl abverlangt“, erklärt Ebi. „Die Wälder der Zukunft werden dringend für die Versorgung der Menschen mit dem Rohstoff Holz benötigt, sie dienen als Trinkwasserspeicher und Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie zur Erholung und Gesunderhaltung der Menschen.“

Wälder seien weltweit wichtige Klimafaktoren. Mit den Weltmeeren seien sie der wichtigste Kohlenstoffspeicher. „Im Holz der Waldbäume und in den Waldböden sind in Deutschland aktuell rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden“, so Ebi. Zusätzlich entziehe der Wald der Atmosphäre durch das Wachstum der Bäume Kohlendioxid und Holzprodukte verlängerten die Bindung des von den Bäumen aufgenommenen Kohlenstoffs. „Mit der Nutzung langlebiger Holzprodukte wie Holzhäuser oder Möbel kann also jeder zum Klimaschützer werden.

Besonders wirksam ist es, wenn Holz anstelle von energieintensiveren Rohstoffen wie Stahl und Beton genutzt wird“, so der Forstmann aus Adenau. Die Leistung des deutschen Waldes sei beachtlich. Ohne seinen Beitrag würden die Gesamtemissionen des Treibhausgases CO2 in Deutschland um rund 14 Prozent höher ausfallen.

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